Pflichtsieg für den BVB? FC St. Pauli wetzt schon die Messer
Hamburg - Die Rollen sind verteilt! Nach drei Niederlagen am Stück geht der FC St. Pauli am Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund als klarer Außenseiter in die Partie. Vielleicht ist das aber genau der große Vorteil für die Kiezkicker.

Im Hinspiel konnte St. Pauli den BVB schon richtig ärgern, verlor durch ein spätes Tor mit 1:2. Am Samstag hat Trainer Alexander Blessin (51) ähnliches vor, allerdings mit einem besseren Ausgang als Mitte Oktober.
"Wir haben uns da nicht schlecht präsentiert und hätten was mitnehmen müssen", blickte der 51-Jährige auf die Partie zurück. "Wir wollen das im Heimspiel jetzt wiedergutmachen."
Die Frage ist nur: In welcher Verfassung reist der BVB nach dem 6:0 über Union ans Millerntor an? "Ob ein Spiel aussagekräftig ist, wird man sehen", stellte Blessin klar. "Die Dortmunder Auswärtsschwäche ist nicht wegzudiskutieren. Entsprechend wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass das so bleibt."
Wie das klappt, haben die anderen Teams im unteren Tabellendrittel gezeigt. Die Schwarz-Gelben verloren in Berlin (2:1), in Kiel (4:2) und in Bochum (2:0). "Sie haben ihnen mit Körperlichkeit und Robustheit den Spaß am Spiel genommen", erklärte Blessin, der ähnlich wie die Kontrahenten im Abstiegskampf die Messer wetzen will.
FC St. Pauli: Kehrt Manolis Saliakas gegen den BVB schon wieder zurück?

Vor allem muss St. Pauli die Geschwindigkeit und das Umschaltspiel des BVB aus dem Spiel nehmen. Dazu kommt mit Serhou Guirassy ein Stürmer, der zuletzt mit vier Treffern gegen Union überragte. "Wir müssen 90 Minuten hellwach sein", wusste er.
Mit dabei helfen könnte auch wieder Manolis Saliakas (28), der zumindest schon wieder ein Kandidat für den Kader ist. Ein Fragezeichen steht hingegen noch hinter Carlo Boukhalfa (25), der einen Pferdekuss abbekommen hatte. "Da müssen wir noch abwarten", ließ sich Blessin nicht ganz in die Karten schauen.
Klar ist zumindest, dass die Kiezkicker, wenn sie am Samstag wieder einmal ein Spiel gewinnen wollen, auch das Tor treffen müssen. Dies war zuletzt vor 343 Minuten der Fall - und das war ein Augsburger Eigentor. "Wir müssen den letzten Punkt finden, dabei geht es auch ums Selbstvertrauen", sagte der Ex-Stürmer. "Und das holt man sich durch Trainingsformen und Abschlüsse."
Inwiefern das gefruchtet hat, wird sich am Samstag zeigen. Wichtig wäre es, denn der Vorsprung nach hinten schrumpft Woche um Woche. "Wir wollen nicht jedes Wochenende auf die Tabelle schauen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, dann ist egal, was die hinter uns machen", stellte Blessin klar. Am besten schon gegen den BVB.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa