Jahresrückblick FC St. Pauli: Neues Geschäftsmodell, "Song2"-Premiere und Platz 14
Hamburg - Was für ein Jahr 2024 für den FC St. Pauli! Die Kiezkicker stiegen nicht nur in die Bundesliga auf, sondern konnten sich nach anfänglichen Problemen auch schnell eine Liga höher zurechtfinden. Am Ende des Jahres steht ein respektabler 14. Platz zu Buche. Wie es dazu kam, zeigt Euch TAG24 im Rückblick der Monate Oktober bis Dezember.
Oktober: Viele Verletzte, nur ein Punkt, aber eine erfreuliche Unterschrift
Der Oktober begann alles andere als gut. Das Heimspiel gegen Mainz ging mit 0:3 verloren. Viel bitterer wog aber der Ausfall von Elias Saad, der brutal von Dominik Kohr abgeräumt worden war. Der Flügelstürmer zog sich eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zu und musste operiert werden. Das Fußballjahr 2024 war für ihn gelaufen.
Nur unwesentlich besser erging es den Torhütern. Ben Voll brach sich im Derby der U23 gegen den HSV bei einem Zusammenprall den Unterkiefer, Sascha Burchert plagte sich Beschwerden am Schambein herum. Bei beiden wurde ein Eingriff vorgenommen. Die Verantwortlichen reagierten Ende des Monats auf die Misere und holten den vereinslosen Eric Oelschlägel.
Sportlich ging es mit dem Highlight beim BVB weiter. Nach einem aufopferungsvollen Kampf verloren die Kiezkicker unglücklich mit 1:2. Für Ärger sorgte der VAR und eine unklar gezogene Abseitslinie beim vermeintlichen braun-weißen Führungstreffer. Es folgte ein 0:0 gegen Wolfsburg und das Aus im DFB-Pokal bei RB Leipzig (2:4).
Eric Smith musste verletzungsbedingt wieder einmal seine Reise zur schwedischen Nationalmannschaft trotz Nominierung absagen, dafür verlängerte er aber sein Vertrag.
November: "Song2"-Premiere, Genossenschaft und Mets-Jubiläum
Der November startete und endete mit einem Erfolg, zwischendrin gab es wenig Grund zur Freude. Beim 2:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim baute Torschütze Oladapo Afolayan seine irre Serie aus. Wenn er traf, gewann sein Team auch. Bei den Kiezkickern bedeutete dies: 15 Tore, 13 Siege.
Anschließend schlugen sich die Boys in Brown gegen Bayern München wacker, doch ein Musiala-Hammer entschied die Partie, der Rekordmeister gewann mit 1:0 am Millerntor. Auch im darauffolgenden Spiel gab es eine Niederlage - 0:2 in Gladbach.
Ende des Monats konnten die Fans im heimischen Stadion zum ersten Mal seit dem Aufstieg "Song2" hören. St. Pauli feierte beim 3:1-Sieg über Holstein Kiel den ersten Heimsieg der Saison.
Als Verein wagte St. Pauli einen besonderen Schritt und startete sein Genossenschaftsmodell. Dadurch sollen bis zu 30 Millionen Euro generiert werden.
Karol Mets durfte sich hingegen über sein 100. Länderspiel für Estland freuen. Kurz darauf verletzte er sich allerdings und fiel bis zum Jahresende aus.
Dezember: Verlorenes Nordderby, dritter Auswärtssieg und rassistische Beleidigungen
Der Dezember startete für die Kiezkicker mies. Bei Meister Bayer Leverkusen lag die Blessin-Elf früh mit 0:2 zurück, es drohte ein Debakel. Doch das Team kam zurück und hätte am Ende sogar noch einen Punkt verdient gehabt. Es blieb aber beim 1:2.
Eine Woche später folgte eine 0:2-Pleite im Nordderby gegen Werder Bremen. Ausgerechnet Ex-St.-Pauli-Angreifer Marvin Duksch traf dabei.
Der Jahresabschluss hingegen verlief versöhnlich. Beim VfB Stuttgart gelang der dritte Auswärtserfolg der Saison, ein Treffer von Johannes Eggestein, der noch einen Elfmeter verschoss, reichte. Somit überwinterte der Aufsteiger auf einem respektablen 14. Tabellenplatz.
Kurios: Alle drei Siege in der Fremde feierte St. Pauli im Bundesland Baden-Württemberg!
Unerfreulich hingegen die rassistischen Beleidigungen gegen Flügelflitzer Oladapo Afolayan.
Titelfoto: WITTERS