Jahresrückblick FC St. Pauli: Dramatisches Pokal-Aus, Malle-Flucht und Hürzeler-Vertrag

Hamburg - Was war das für ein Jahr! Der FC St. Pauli kehrte nach langer Abstinenz wieder in die erste Bundesliga zurück. TAG24 hat auf das erfolgreiche Jahr 2024 zurückgeblickt. Hier kommt der erste Teil mit den Monaten Januar bis März.

Januar: Erfolgreicher Auftakt in die Rückrunde, dramatisches Aus im DFB-Pokal

St. Paulis Marcel Hartel (28, l) verschoss den entscheidenden Elfmeter im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf.
St. Paulis Marcel Hartel (28, l) verschoss den entscheidenden Elfmeter im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf.  © WITTERS

Rein sportlich betrachtet, legten die Kiezkicker im Januar den Grundstein für das, was noch folgen sollte. Von der verpatzten Generalprobe, einem 1:3 gegen den VfL Osnabrück, ließ man sich nicht beeindrucken, sondern startete mit einem 2:0 über den 1. FC Kaiserslautern ins neue Jahr.

Anschließend gewann St. Pauli ohne seinen gelb gesperrten Trainer Fabian Hürzeler, das Topspiel bei Fortuna Düsseldorf mit 2:1 und hatte als Tabellenführer mittlerweile fünf Punkte Vorsprung auf Rang vier.

Nur wenige Tage nach dem Liga-Erfolg über die Fortuna folgte gegen den gleichen Gegner das dramatische Pokal-Aus. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 gestanden, nachdem Carlo Boukhalfa in der Nachspielzeit der Verlängerung noch den Ausgleich erzielt hatte. Im Elfmeterschießen versagten aber Maurides und Marcel Hartel, der in der regulären Spielzeit noch vom Punkt aus getroffen hatte, die Nerven. Hürzeler musste das Drama nach einer gelb-roten Karte von der Tribüne aus verfolgen.

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Personell wurde mit Aljoscha Kemlein und Erik Ahlstrand nachgelegt. Vor allem Kemlein war ein absoluter Gewinn und vertrat Kapitän Jackson Irvine in dessen Abwesenheit beim Asia-Cup bestens. Auch anschließend war die Leihgabe von Union Berlin nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Zudem wurde der auslaufende Vertrag mit Stammkeeper Nikola Vasilj verlängert.

Februar: Erste Saison-Niederlage und Flucht nach Mallorca

Weil die Trainingsplätze in Hamburg nicht mehr trainingstauglich waren, zog es die Kiezkicker für ein paar Tage nach Mallorca.
Weil die Trainingsplätze in Hamburg nicht mehr trainingstauglich waren, zog es die Kiezkicker für ein paar Tage nach Mallorca.  © WITTERS

Mit dem nächsten Sieg in einem Topspiel distanzierte sich St. Pauli weiter von der Konkurrenz. Greuther Fürth wurde durch einen späten Treffer von Elias Saad mit 3:2 besiegt. Negativer Höhepunkt: Ein Zuschauer warf einen Böller aufs Spielfeld, woraufhin die Partie unterbrochen werden musste.

Eine Woche später setzte es beim 0:1 in Magdeburg die erste Liga-Niederlage der Saison. Die Kiezkicker zeigten sich davon aber gut erholt und gewannen anschließend 1:0 gegen Eintracht Braunschweig.

Weil die Trainingsplätze an der heimischen Kollaustraße dem schlechten Wetter zum Opfer fielen, flog der braun-weiße Tross trotz starker Kritik kurzerhand nach Mallorca und bereitete sich dort auf das nächste Topspiel in Kiel vor.

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In einer verrückten Partie, die mehrfach entschieden zu sein schien, gewann St. Pauli am Ende mit 4:3 und hatte sechs Zähler Vorsprung auf die Störche und sieben auf den drittplatzierten Stadtnachbarn HSV.

März: Auf desolaten Auftritt auf Schalke folgt die Vertragsverlängerung von Fabian Hürzeler

St. Pauli durfte sich nicht nur über Siege gegen Hertha BSC und den SC Paderborn freuen, sondern auch über die Vertragsverlängerung von Trainer Fabian Hürzeler (31, r).
St. Pauli durfte sich nicht nur über Siege gegen Hertha BSC und den SC Paderborn freuen, sondern auch über die Vertragsverlängerung von Trainer Fabian Hürzeler (31, r).  © Frank Molter/dpa

Der März startete alles andere als gut für St. Pauli. Bei Schalke 04 verlor der Tabellenführer nach einer desolaten Leistung deutlich mit 1:3. Die Mannschaft zeigte sich aber gut erholt und gewann die drei weiteren Partien in dem Monat.

Hertha BSC Berlin und der 1. FC Nürnberg wurden mit 2:0 geschlagen, am Ostersonntag wurde der SC Paderborn mit 2:1 wieder zurück nach Ostwestfalen geschickt.

Neben dem sportlichen Erfolg konnte die Verantwortlichen endlich durchatmen. Nach monatelangem Hin und Her konnte der Vertrag mit Cheftrainer Hürzeler verlängert werden. Gleiches galt wenig später, wenn auch mit weniger Theater, für Adam Dzwigala.

Hinzu kamen private Vaterfreuden bei Simon Zoller, der sportlich aber weiterhin keine Rolle spielte. Große Freude auch bei Elias Saad. Der Flügelstürmer feierte sein Debüt für die tunesische Nationalmannschaft

Für die Fans hingegen gab es weniger Freude. Der Verein verbot die Verwendung von Kunststoff-Konfetti und Konfettischlangen-Kanonen ("Streamer") bei seinen Heimspielen am Millerntor.

Titelfoto: Frank Molter/dpa

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