Für St. Paulis Hauke Wahl geht ersehnter Traum in Erfüllung: "Einfach extrem glücklich"
Hamburg - Für St.-Pauli-Verteidiger Hauke Wahl (30) ist vergangenen Sonntag ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen. Im zweiten Anlauf seiner Karriere als Profifußballer ist er endlich in die Bundesliga aufgestiegen - und das als gebürtiger Hanseat sogar mit einem Hamburger Verein.
Dass er mit dem FC St. Pauli auf das richtige Pferd gesetzt hat, betonte der Innenverteidiger, der einst beim Liga-Konkurrenten Holstein Kiel gekickt hat, beim zweiten Training nach der "Feierpause".
Doch nicht nur mit seinem Verein freute sich der 30-Jährige über den sportlichen Erfolg. Auch seinen ehemaligen Kollegen gratulierte der Ex-Storch zum erstmaligen Aufstieg in die Erstklassigkeit.
"Ich freue mich extrem für Holstein Kiel - nicht nur für die Stadt und den Verein, sondern auch für die ganzen Mitarbeiter, die mich die ganzen Jahre begleitet haben", so seine ehrlichen Worte. Der Aufstieg der Mannschaft aus Schleswig-Holstein ist in seinen Augen absolut verdient.
Und trotz des bereits erfüllten Traumes des Bundesliga-Aufstiegs ist das Rennen noch nicht vorbei, die Ziellinie aber in greifbarer Nähe. Am Sonntag will der Hamburger erneut jubeln - und zwar über die errungene Zweitliga-Meisterschaft. "Ich habe noch keinen Titel in meiner Karriere gewonnen, außer vielleicht ein Landespokal-Sieg", schmunzelte er und betonte die hohe Motivation, am Sonntag den Titel gegen den SVWW nagelfest zu machen - auch wenn das bedeutet, dass Erzrivale Hansa Rostock dann erstmal "gerettet" wird und nicht direkt in die dritte Liga abrutscht. Das sei aber für keine der Mannschaften ein Thema, so Wahl.
Dabei spiele vor allem auch die enorme Unterstützung der Fans eine große Rolle. Das Pokal-Regal des Kiez-Clubs sei definitiv noch ausbaufähig und eine Meisterschale würde sich dort gut machen, finden die FCSP-Anhänger. "Es ist deshalb auf jeden Fall unser Ansporn, die Meisterschaft nach Hamburg zu holen."
Hauke Wahl würde "Scheiße, die ich erlebt habe" wieder durchmachen
Mit seinen 30 Jahren hat der Innenverteidiger einen langen Weg hinter sich, um nun in der kommenden Saison endlich auf dem Rasen der Bundesliga aufzulaufen. Dabei hat er mit dem SV Ingolstadt damals sogar bereits auf einer Erstligabank gesessen - ausgerechnet im Spiel gegen den Verein aus der Heimat, den HSV, wurde er aber nicht eingewechselt. Ein Traum von Bundesliga, den er zunächst aber nicht so richtig leben konnte.
"Wer mich kennt, weiß, dass ich mir das als Ziel gesetzt habe, da unbedingt hinzukommen. Und am liebsten, dass ich nicht einfach wechsle, sondern mit einem Verein wirklich in die Bundesliga aufsteige und die ganzen Emotionen des Aufstiegs miterleben kann", zeigte sich der gebürtige Hanseat sichtlich gerührt von der Geschichte seiner Karriere. "Ich bin momentan einfach extrem glücklich!"
"All die Scheiße, die ich erlebt habe in den letzten Jahren" habe sich für das, was er vergangenen Sonntag erleben durfte, gelohnt, blickte er zurück. "Dafür würde ich es wieder so machen. Gerade dieses Gefühl - auf Fußballebene kriegt man das nicht anders".
Nach all der Gefühlsflut und dem letzten Spiel in Wiesbaden am Wochenende will der 30-Jährige nach der Abschlussfeier am Pfingstmontag erstmal mit seiner Frau und Hund im Urlaub runterkommen, das Handy ausschalten und den Kopf frei kriegen. Und wer weiß, vielleicht kann er ja in Erinnerungen an den Aufstieg UND die Übergabe der Meisterschale schwelgen.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa