FCSP-Profi Wahl nach Sieg erleichtert: "Hat was mit der Rübe gemacht"
Hamburg - Die Erleichterung war groß! Nach zwei Niederlagen am Stück konnte der FC St. Pauli bei Hannover 96 (2:1) am Sonntag endlich wieder einen Dreier einfahren - und der war nicht nur wichtig im Aufstiegsrennen, sondern auch für die Psyche.
Vor allem in der Anfangsphase der Partie war den Kiezkickern die Verunsicherung anzusehen. "Egal ob man oben oder unten steht, zwei Niederlagen in Folge machen schon was mit der Rübe", gestand Abwehrspieler Hauke Wahl (30). "Man hat nicht das allergrößte Selbstvertrauen."
Hannover fehlten zwar auch die Siege, dennoch traten sie extrem bissig auf und setzten die Hürzeler-Elf früh unter Druck. "Die haben eine gute Mannschaft mit individueller Qualität", lobte der 30-Jährige den Gegner und verwies auch auf das Hinspiel, in dem sich St. Pauli schwertat. "Hier zu spielen, ist auch nicht einfach."
Die Folge: Die Boys in Brown leisteten sich viele Fehlpässe und waren viel zu ungenau. "Auch das ist zweite Liga", erklärte er. "Es gilt dann, sich in diese schweren Momente reinzukämpfen und das haben wir gemacht."
Mit einem der wenigen gelungenen Angriffe in den ersten 45 Minuten ging St. Pauli schließlich in Führung, musste kurz darauf aber den Ausgleich schlucken. In der Halbzeit nahm Hürzeler ein paar Anpassungen an, die fruchteten.
FC St. Pauli steht vor zwei besonderen Spielen
"Der ausschlaggebende Punkt war aber der Führungstreffer", gab Wahl zu. "Der hat uns Selbstvertrauen gegeben." Hannover hingegen zog er ein wenig den Stecker. Plötzlich hatte der Tabellenzweite mehr Ballkontrolle und mehr Räume, in die er vorstoßen konnte. "Wir haben auch ein Stück weit tiefer gestanden, sodass nicht mehr viele Bälle hinter die Kette kamen", erklärte der Abwehrspieler weiter.
Mit Erfolg, denn am Ende kam von 96 bis auf einen gefährlichen Abschluss nicht mehr viel. Die Kiezkicker brachten den Sieg über die Zeit und feierten den Dreier ausgelassen mit den mitgereisten Fans.
Lange Zeit wollte sich Wahl damit aber auch nicht aufhalten, sein Blick galt schon dem kommenden Freitag. "Jetzt stehen zwei besondere Spiele an, gegen Rostock zu Hause und dann beim HSV", sagte er. "Wir wissen um die Wichtigkeit für die Fans, aber am Ende gibt es trotzdem nur drei Punkte."
Dennoch war er sich sicher, dass die Anhänger gegen Hansa für eine "bombastische Stimmung" am Millerntor sorgen werden. Und wenn dann noch drei weitere Punkte dazukommen würden, hätte sicherlich niemand etwas dagegen einzuwenden.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa