FCSP-Profi Treu vor Duell mit Ex-Klub RB sicher: "Werden unsere Chancen haben"
Hamburg - Er ist schon gespannt! Für St.-Pauli-Profi Philipp Treu (23) werden die beiden kommenden Partien eine Reise zurück in seine Vergangenheit. Für RB Leipzig spielte er einst in der Jugend, über den Nachwuchs des SC Freiburg schaffte er den Sprung in die U23 und schließlich ans Millerntor.
Nach dem Null-Punkte-Start gegen Gegner, gegen die man zumindest vom Namen her hätte punkten können, wartet auf die Kiezkicker am Sonntag (19.30 Uhr) mit Leipzig der erste Hochkaräter in dieser Saison. Vielleicht kommt solch ein Gegner aber genau zur rechten Zeit.
"Ich freue mich, auch mal gegen so einen Brecher zu spielen", gesteht Treu, der bei RB bis zur U17 spielte, im TAG24-Interview.
"Ich habe mir schon ein, zwei Gedanken gemacht, wie es ist, gegen so eine Top-Mannschaft zu anzutreten." Im Gegensatz zu den ersten drei Ligaspielen wird RB das Spiel selbst machen wollen und St. Pauli eher defensiv stehen.
Chancenlos sieht der 23-Jährige sich und sein Team zumindest nicht. "Wir werden auch gegen Leipzig unsere Chancen und Ballbesitz haben", war er sich sicher. "Wir haben auch in der Defensive die nötige Qualität. Ich bin gespannt und freue mich auf solche Gegner."
Nach der Partie gegen Leipzig wartet auf den gebürtigen Heidelberger das "Heimspiel" in Freiburg. Dort, wo er es von der Jugend bis in die U23 und die dritte Liga geschafft hatte. "Die Vorfreude ist enorm", erklärt Treu. "Es wird viel Familie kommen."
St.-Pauli-Profi Philipp Treu trifft gegen den SC Freiburg auf viele bekannte Gesichter
Insgesamt sechs Jahre spielte er an der Dreisam. "Es ist schon sehr besonders, jetzt wieder zurückzukommen, nachdem ich erst als Jugendspieler und dann in der U23 so lange im Verein war", gibt Treu zu. Vor allem, weil er zu Cheftrainer Julian Schuster (39) eine besondere Verbindung pflegt. "Er war unser Verbindungstrainer für die Spieler, die zwischen den Teams gependelt haben. Er war immer mein Ansprechpartner, ich freue mich auf das Wiedersehen.“
Generell freut sich Treu aber auf viele Begegnungen mit alten Weggefährten. So haben zum Beispiel Noah Atubolu (22), Merlin Röhl (22) oder Max Rosenfelder (21), mit denen er in der dritten Liga auf dem Platz stand, den Sprung zu den Profis mittlerweile geschafft.
"Kontakt haben wir immer noch, aber wir haben uns aktuell nicht gegenseitig angerufen", erklärte Treu. Vielmehr gebe es den einen anderen Spruch mit Carlo Boukhalfa (24) und Robert Wagner (20), die direkt aus Freiburg oder der Umgebung stammen und ebenfalls in der Fußballschule des Sportclubs groß wurden.
"Es freut mich aber, dass die Jungs es dort geschafft haben. Es gibt so viele, das ist eben der Freiburger Weg", erklärte Treu. "Die Durchlässigkeit ist enorm, das sollte auch ein Antrieb für andere Mannschaften sein.“
Beim Sportclub achte man im Jugendbereich mehr auf die Entwicklung als die Ergebnisse. "Davon können sich viele Vereine eine Scheibe abschneiden. Der Spieler steht im Vordergrund und nicht der kurzfristige Erfolg." Davon profitierte auch Philipp Treu.
Titelfoto: Witters/MarkusFischer