FC St. Pauli von Heimschwäche genervt: "Haben da Nachholbedarf"
Hamburg - Auswärts top, zu Hause flop! Der FC St. Pauli hat nur fünf seiner 17 Zähler am heimischen Millerntor geholt. Am Sonntag (17.30 Uhr) soll das Punktekonto gegen Union Berlin aber aufgestockt werden.
Trainer Alexander Blessin (51) hat für die große Diskrepanz keine wirkliche Erklärung. "Vielleicht müssen wir ihnen vorher irgendwas Schwäbisches zu essen geben", scherzte der 51-Jährige in Anspielung auf die bisherigen vier Auswärtserfolge in dieser Saison in Baden-Württemberg.
In den meisten Heimspielen haben die Kiezkicker gute Leistungen abgeliefert. Gegen RB Leipzig und den VfL Wolfsburg reichte es jeweils zu einem torlosen Remis, gegen Holstein Kiel (3:1) gelang Ende November der einzige Heimdreier - macht in Summe fünf Zähler. "Das nagt und nervt jeden", stellte Blessin klar. "Wir wissen, dass wir da Nachholbedarf haben."
Aber warum läuft es ausgerechnet am heimischen Millerntor nicht rund? "Möglicherweise sagt man auswärts eher, dass die Null stehen muss, während man daheim eher im Hinterkopf hat, mehr Offensivdrang entwickeln zu müssen. Vielleicht schiebt man die Hauptaufgabe, das eigene Tor zu verteidigen, dadurch etwas zur Seite", suchte er nach einer Erklärung.
Nun gelte es, die Auswärtsstärke nun auch endlich mal auf die Heimspiele zu übertragen. "Wir haben auswärts so unseren Rhythmus, da hat man bestimmte Automatismen. Jetzt kann man überlegen, ob man zu Hause etwas Entscheidendes ändert", überlegte Blessin, der aber nicht so recht daran glauben mochte.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin weiß: "Siege am Millerntor sind immer noch die süßesten"
Vielmehr blickte er analytisch auf die Heimspiele zurück. "Wir haben dumme Gegentore bekommen und am Anfang viel Lehrgeld bezahlt", gab er zu. "Vieles haben wir abgestellt, die leichten Fehler am Anfang und die Gegentore bei Standards. Wir sind auf einem guten Weg."
Gegen Mainz (0:3) haben man dem Gegner die Treffer selbst aufgelegt, auch gegen Werder Bremen (0:2) seien sie unglücklich gefallen, wie der 51-Jährige meinte.
Am Sonntag soll endlich der Bock umgestoßen werden, die Kiezkicker brennen auf den zweiten Heimsieg der Saison. "Siege am Millerntor sind immer noch die süßesten", wusste Blessin schließlich.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa