FC St. Pauli: Trainer Hürzeler will sich gegen Hansa aufs Sportliche konzentrieren
Hamburg - Es wird heiß hergehen! Der FC St. Pauli reist am Samstag (13 Uhr) zum Hass-Duell zum FC Hansa Rostock.
Trainer Fabian Hürzeler (30) wusste am Donnerstag zwar um die Favoritenrolle der Kiezkicker, sprach dem kommenden Gegner auch seine Qualitäten zu. "Sie sind sehr effektiv und spielen sehr einfachen Fußball", sagte der 30-Jährige.
Seit der Amtsübernahme von Alois Schwartz (56) haben die Rostocker wieder auf eine Viererkette umgestellt, um damit auch einen Spieler mehr im Zentrum zu haben. "Das tut ihnen gut", urteilte Hürzeler und betonte, dass man Hansa nicht nur auf die Defensive beschränken dürfe.
Während sein Gegenüber auf den gelbgesperrten Svante Ingelsson verzichten muss, kann der FCSP-Coach aus dem Vollen schöpfen. Auch Karol Mets (30), der am Mittwoch im Training einen Schlag abbekommen hatte, sei voll einsatzfähig, versicherte er.
Wie schon bei den vergangenen Duellen wird auch am Samstag wieder mit einer giftigen Atmosphäre zu rechnen sein. "Ich habe das zweimal erlebt. Die Zuschauer können eine enorme Wucht erzeugen und unterstützen ihr Team lautstark", erklärte Hürzeler. "Die Spieler wissen aber, was auf sie zukommt."
FC St. Pauli: Trainer Fabian Hürzeler warnt - "Müssen uns treu bleiben"
Viel wichtiger sei es ohnehin, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Denn nur das könne man beeinflussen, so der Trainer. "Wir müssen uns treiben bleiben und dürfen uns nicht anpassen", forderte der 30-Jährige, der seinem Team aber auch zusprach, dass sie eklig und laufintensiv spielen könne.
Durch die vergangenen Wochen und der Tabellenführung habe die Mannschaft mittlerweile ein Selbstvertrauen entwickelt, das in positiv stimmt, auch in Rostock zu bestehen. "Wir müssen unser Spiel und unsere Prinzipien durchbringen, das, was uns stark macht. Egal, gegen wen wir spielen." Gelingt das am Samstag, dürfte einem weiteren Sieg nichts im Wege stehen.
Dennoch wartet mit der besonderen Stimmung im Ostseestadion eine neue Herausforderung auf die Kiezkicker.
"Es wird anders, als wie wir es bisher in der Saison erlebt haben", sagte Hürzeler und nahm noch das Derby am 1. Dezember gegen den HSV hinzu. "Das Standing ist anders, die Bedeutung der Spiele ist anders, auch für die Fans, und auch auf emotionaler Ebene ist es anders."
Sein Team dürfe aber durchaus Emotionen zulassen, aber in einem gewissen Rahmen. Er als Trainer sei da besonders gefordert, gerade, wenn es auf der Tribüne wieder zu Ausschreitungen kommen sollte. "Ich muss der Mannschaft Vertrauen und Sicherheit aussprechen", sagte Hürzeler. "Wir müssen eine positive Energie daraus ziehen, wenn alle gegen dich sind, dich auspfeifen und beschimpfen." Denn genau das wird die Kiezkicker am Samstag in Rostock erwarten.
Titelfoto: Michael Schwartz/dpa