St.-Pauli-Spieler Opfer von Rassismus: "Werde dir Salzsäure ins Gesicht gießen"
Hamburg - Kurz nach dem Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart hat sich FC-St.-Pauli-Stürmer Oladapo Afolayan (27) auf Instagram zu Wort gemeldet. Der Grund war jedoch wider Erwarten kein freudiger.
Via Screenshot gab der Fußballer Einblicke in seine Kommentarspalte, in der sich zahlreiche rassistische Anfeindungen häufen.
Ein Social-Media-User kommentierte gleich mehrfach. Darunter abartige Drohungen wie "Ich werde dir Salzsäure ins Gesicht gießen" oder "Dieser Abschaum ist auch ein Spieler?".
Kein Einzelfall, wie Afolayan betonte. Als Beweis postete er direkt die nächste Hassnachricht in seinen Direct Messages (DMs): "Scheiß N*****, nicht mal in der Lage zwei verdämmte Kopfbälle ins Tor zu machen. Hör auf Fußball zu spielen, du kannst es nicht."
Bereits Anfang vergangenen Jahres war der 27-Jährige zusammen mit Maurides Roque Junior (33) öffentlich Opfer von rassistischen und homophoben Anfeindungen geworden.
"Mich frustriert, dass das alles schon lange vorher angefangen hat, bevor ich überhaupt Fußball gespielt habe und sich seitdem nichts geändert hat", so Afolayan. "Wir brauchen keine Support-Nachrichten, wir brauchen echte Handlungen und Gefängnisstrafen!"
FC St. Pauli verurteilt Anfeindungen gegen Dapo Afolayan "aufs Schärfste"
Inzwischen hat sich auch der Hamburger Kult-Klub zu Afolayans veröffentlichten Nachrichten auf Instagram geäußert und erneut betont, dass Rassismus am Millerntor keinen Platz habe.
"Der FC St. Pauli verurteilt die Beleidigungen auf Social Media gegen unseren Spieler Dapo Afolayan auf das Schärfste. Der Verein wird alle Möglichkeiten prüfen, um juristisch gegen diese Beleidigungen und Drohungen vorzugehen."
Und Präsident Oke Göttlich (49) ergänzte: "Solche Kommentare sind keine Meinungen oder Kavaliersdelikte, sondern kriminelle Hass-Inhalte." Gemeinsam wolle man sich gegen diese "widerliche Hetze" stellen.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa