FC St. Pauli: So will Alexander Blessin seine Offensive wieder in die Spur bekommen

Hamburg - Er weiß, wie es sich anfühlt! St. Paulis Trainer Alexander Blessin (51) war früher selbst einmal Torjäger, erzielte in seiner erfolgreichsten Saison 16 Tore in der Regionalliga. Dennoch musste er während seiner Karriere auch die ein oder andere Durststrecke überstehen. Entsprechende Ratschläge hat er für seine Stürmer parat.

Alexander Blessin (heute 51) war früher selbst einmal Stürmer und blieb gegen Ende seiner Karriere 561 Tage ohne eigenen Treffer. (Archivbild)  © IMAGO/Ulmer

Seit mittlerweile 433 Minuten sind die Kiezkicker ohne eigenen Treffer. Wobei, genau genommen sind es sogar 450, denn der letzte Treffer war ein Eigentor von Augsburgs Noahkai Banks (18). Somit war das 3:0 von Danel Sinani (27) gegen Union Berlin die letzte eigene Bude.

Als ehemaliger Stürmer weiß Blessin nur zu genau, wie sich so eine Durststrecke anfühlt. Seine eigene liegt übrigens bei 561 Tagen(!). Zwischen dem 16. Mai 2008 und dem 28. November 2009 war er in 33 Regionalliga-Partien ohne Tor geblieben.

Entsprechend war wohl auch seine Laune gewesen. "Da müssen sie meine Frau fragen, aber ich war immer ziemlich stinkig, wenn ich nicht getroffen habe", gestand er.

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In solch schwierigen Phasen, die Blessin des Öfteren durchlebt hatte, sei es wichtig gewesen, "weiterzuarbeiten und sich Sicherheit in Abschlüssen zu holen". Gleiches habe er in dieser Woche auch mit seinen Spielern gemacht.

Ein wenig müssten die Kiezkicker das Glück nun erzwingen. "Dann fällt dir auf einmal wieder ein Ball vor die Füße und dann ist so ein Ding halt mal wieder drin", lautete seine logische Konsequenz. Wichtig sei, nicht auf das Leder zu warten, sondern aktiv zu bleiben. Ein ehemaliger Trainer habe immer zu ihm gesagt: "Als Stürmer musst du dahin gehen, wo es weh tut." Ähnliches fordere er nun von seinen Profis.

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Blessin will seine Offensivkräfte um Johannes Eggestein (26, r.) wieder in die Spur bekommen.  © Christian Charisius/dpa

Trotz der Ergebniskrise der vergangenen Woche stimmte diese Zeit ihn auch optimistisch. "Es war schon so, dass wir mehrere Abschlüsse haben. Aber es geht auch darum, das Tor zu treffen und nicht am Tor vorbeizuschießen", ließ er leise Kritik verlauten. Mit seiner Aussage traf er aber ins Schwarze. In den vergangenen vier Partien kamen nur sieben Schüsse auf das gegnerische Tor, satte 25 landeten daneben.

Dennoch ist er weiterhin überzeugt von seinen Spielern. "Wir werden irgendwie den Schlüssel finden, wo die Tür dann aufgeht", sagte Blessin.

Wichtig sei in der aktuellen Phase, wo es offensiv schwerfällig läuft, defensiv mal wieder die Null zu halten. "Das gibt uns ein gutes Gefühl und je länger das Spiel dauert, desto mehr Chancen werden wir uns herausarbeiten", war sich der 51-Jährige sicher.

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