FC St. Pauli schlägt im richtigen Moment zu: "Effizienz war heute vorhanden"
Freiburg - Auf den ersten Punkt folgte der erste Dreier! Der FC St. Pauli konnte an die starke Leistung vom 0:0 gegen RB Leipzig anknüpfen und gewann am Samstag beim SC Freiburg mit 3:0 (2:0).
Trainer Alexander Blessin (51) setzte im Breisgau auf die gleiche Startelf wie gegen Leipzig, also auch auf Oladapo Afolayan (27) und Elias Saad (24). Und das sollte sich auch auszeichnen. Zunächst war das Duo aber defensiv gefordert und agierte im 5-4-1 zu Teilen tief in der eigenen Hälfte.
"Wir standen gut, haben sehr gut verteidigt und haben aus dem Spiel heraus wenig zugelassen", lobte Blessin seine Mannschaft, die nach zwölf Minuten durch Saad in Führung gegangen war.
Der Treffer gab den Kiezkickern den nötigen Mut, änderte aber wenig am Spielverlauf. Freiburg hatte viel Ballbesitz, konnte damit aber wenig anfangen. Ein fragwürdiger VAR-Eingriff bescherte dem Sportclub in der 41. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch Nikola Vasilj (28) parierte den Elfmeter von Vincenzo Grifo (31).
Sportchef Andreas Bornemann (51) konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen. Erst unter der Woche war über das Eingreifen des Video-Assistenten auf einer Tagung gesprochen worden. "Wir wollen nicht, dass sie so oft und unnötig reingehen", bemängelte er. "Der Schiedsrichter hat die Szene richtig erkannt. Der Eingriff kann das Spiel in eine andere Richtung lenken."
FC St. Pauli steht defensiv tiefer und ist erfolgreich
Vielleicht mit der Freude im Rücken schlug St. Pauli noch vor der Pause erneut zu. Afolayan verwertete einen verunglückten Schuss von Saad zum 2:0 (45.). "Zum richtigen Zeitpunkt haben wir dann auch zugeschlagen", freute sich Blessin. "Die in den letzten Spielen fehlende Effizienz war heute vorhanden."
Mit der Führung im Rücken setzten die Kiezkicker in den zweiten 45 Minuten weiter auf Umschaltmomente. "Wir standen sehr kompakt und haben Freiburg keine Räume gegeben", erklärte Kapitän Jackson Irvine (31). "Unsere Defensive hat alles abgewehrt."
Fast alles zumindest. Denn zweimal schlug Freiburg zu. "Wir wussten um Freiburgs Qualität bei Standards und über die Außen", gab Blessin zu Protokoll und spielte auf die beiden Treffer des Sportclubs an, die aufgrund einer Abseitsposition vom VAR einkassiert worden waren.
"Wir haben schon gegen Leipzig etwas tiefer verteidigt. Da hatte es schon sehr gut funktioniert, heute haben wir die Effizienz gezeigt und uns auch mit Toren belohnt", freute sich auch Johannes Eggestein (26), der das Duell gegen seinen Bruder Maximilian (27) für sich entscheiden konnte.
Mit dem ersten Sieg seit über 13 Jahren ist der FC St. Pauli nun endgültig in der ersten Liga angekommen. "Die Jungs können den Sieg heute genießen, ab morgen geht's aber schon weiter mit Blick Richtung Mainz", blickte der Trainer voraus. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) soll dann der erste Heimsieg der Saison folgen.
Titelfoto: Witters/JoergHalisch