FC St. Pauli: Saad überragt mit Traum-Solo und schreibt Geschichte
Hamburg - Was für eine überragende Leistung! Elias Saad (24) war mit seinem Doppelpack beim 3:0-Erfolg des FC St. Pauli über den SC Freiburg der Matchwinner. Mit seinen zwei Toren und einer Vorlage schrieb er sogar Geschichte.
Wie schon beim 0:0 gegen RB Leipzig stand Saad erneut von Beginn an auf dem Feld und zahlte das Vertrauen mit einer bärenstarken Leistung zurück. Der 24-Jährige sorgte in der zwölften Minute für die Führung und nach 73 Zeigerumdrehungen nach einem Traum-Solo aus der eigenen Hälfte für die Entscheidung.
"Unglaublich, hier 3:0 zu gewinnen", beschrieb der Flügelflitzer nach der Partie seine Gefühle. "Dann auch noch ein wichtiger Spieler sein zu dürfen, mit zwei Toren, ist ein übertriebenes Gefühl." Saad wollte die Lorbeeren aber nicht alleine einheimsen, sondern hob die Leistung der gesamten Mannschaft hervor.
Neben seinen beiden Toren bereitete Saad auch noch das 2:0 durch Oladapo Afolayan (27) kurz vor der Pause vor und schrieb damit Geschichte. Er war der erste St.-Pauli-Profi, der in einer Partie drei Scorer-Punkte sammelte.
Gegen Freiburg war der tunesische Nationalspieler offensiv aber kaum gefragt. "Hauptsächlich war es nur verteidigen in der eigenen Hälfte", gestand er. Seine Aufgabe bestand bei Ballgewinn aber darin, auf die Kontersituationen zu lauern. "Heute war ein guter Tag, zwei davon konnte ich nutzen und so das Spiel gewinnen."
FC St. Pauli: Elias Saad bekommt von Trainer Alexander Blessin seine Freiräume
Die Arbeit gegen den Ball war für ihn aber nicht ungewohnt. "Ich habe das schon vorher gelernt. Und wenn man aufsteigt, muss man mehr gegen den Ball arbeiten", wusste Saad und bekräftige, "Ich kann das auf jeden Fall."
Genau dies war allerdings der Grund, warum der gebürtige Wilhelmsburger in den ersten drei Spielen auf der Bank saß, wie Sportchef Andreas Bornemann (53) erläuterte. "Für uns ging es darum, die Leidenschaft und die Intensität gegen den Ball zu zeigen. Da muss Elias zupacken und da hat er richtig eine Schippe draufgepackt", so der 53-Jährige. "Er hat sich die letzten Tage und Wochen freigeschwommen."
Und genau das zeigt er auch auf dem Platz. "Alexander vertraut mir da und offensiv kriege ich meine Freiräume und dann macht das auch Spaß", verriet Saad, der sich immer noch ein wenig kneifen muss, wenn er im Bus sitzt und zu den Spielen fährt. "Es ist schon ein geiles Gefühl. Ich mache dann Fotos und Videos und schicke das Freunden."
Wenn man seine Leistungen sieht, ist es kaum vorstellbar, dass der 24-Jährige vor knapp zweieinhalb Jahren noch in der Regionalliga kickte. "Ich versuche, das zu genießen, komm ohne Furcht her und will Spaß haben", lautete sein Motto. Und vielleicht ist das auch einfach sein Erfolgsrezept.
Titelfoto: Witters/JoergHalisch