FC St. Pauli rotiert sich gegen Holstein Kiel zum Sieg: "Unfassbare Qualität im Kader"

Hamburg - Der Knoten ist geplatzt! Durch einen souveränen 5:1-Sieg über Holstein Kiel hat der FC St. Pauli den erhofften ersten Heimsieg der Saison und damit den ersten Erfolg nach vier Remis in Serie gefeiert. Entsprechend ausgelassen war nach Abpfiff die Stimmung.

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) musste notgedrungen rotieren, lag mit seinen Wechseln aber genau richtig.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) musste notgedrungen rotieren, lag mit seinen Wechseln aber genau richtig.  © Axel Heimken/dpa

Vor der Partie gegen die Störche gab es auf St.-Pauli-Seite eigentlich nur eine Frage: Wer ersetzt Kapitän Jackson Irvine (30)? Die Antwort fiel am Sonntag recht einfach aus: Positionsgetreu war es Landsmann Connor Metcalfe (24), emotional und kämpferisch das ganze Team.

Kurzfristig musste Trainer Fabian Hürzeler (30) auch noch auf die kranken Manolis Saliakas (27) und David Nemeth (22) verzichten. Neben Metcalfe starteten so auch Philipp Treu (22) sowie erstmals unter Hürzeler auch Johannes Eggestein (25).

"Die Rotation in der Startelf hat sich heute auch ausgezahlt. Jojo, Philipp und Connor geben immer hundert Prozent im Training. Alle haben es sensationell gemacht", freute sich Marcel Hartel (27), der die Kiezkicker als Kapitän aufs Feld geführt hatte.

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Und so legte das Team auch los. Von Beginn an war zu spüren, dass nach der Länderspielpause unbedingt der erste Heimdreier der Saison her soll.

Mit zwei Traumtoren sorgten Metcalfe (4. Minute) und Eric Smith (26, 7.) früh für eine gewisse Weichenstellung. "Ich trainiere direkte Freistöße und hatte ein gutes Gefühl beim Abschluss. Besser habe ich ihn wohl noch nie getroffen. Den schaue ich mir auf jeden Fall noch einmal an", erklärte der Schwede im Anschluss an die Partie.

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Die Kiezkicker hatten am Sonntag allen Grund zum Jubeln.
Die Kiezkicker hatten am Sonntag allen Grund zum Jubeln.  © Axel Heimken/dpa

Für den Ex-Kieler Hauke Wahl (29) waren die beiden Tore eine Art Dosenöffner. "Mit Blick auf die vergangenen Wochen brauchten wir sowas. Uns war klar, dass der Knoten irgendwann platzen wird."

Durch die frühen Tore bekam St. Pauli noch mehr Sicherheit in ihr Spiel, hatte aber Mitte der ersten Halbzeit Glück, als ein Foul von Smith an Benedikt Pichler (25.) nicht geahndet und ein Tor des Kieler Angreifers wegen Abseits zurückgenommen wurde (28.).

Stattdessen fiel vor der Pause sogar noch das 3:0 durch Oladapo Afolayan (26, 38.). "Ich hab mir vorgenommen, wenn ich in aussichtsreicher Position stehe, auch einfach mal abzuziehen", so der Torschütze. "Das daraus resultierende Tor war für mich persönlich natürlich gut aber viel wichtiger, dass es uns als Team zurück auf die Erfolgsspur verholfen hat."

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Völlig verdient ging es mit diesem Ergebnis auch in die Halbzeit, doch die Kieler hatten sich noch lange nicht aufgegeben. "Nach der Halbzeit passiert mit dem schnellen Anschlusstreffer der Worst Case", erklärte Trainer Hürzeler zu dem Treffer des Ex-HSVers Lewis Holtby (32).

Doch St. Pauli zeigte sich wenig beeindruckt. "Die Reaktion meiner Mannschaft war umso besser", lobte der 30-Jährige sein Team. "Sie ist nicht hektisch geworden, sondern hat weiter Fußball gespielt."

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Stattdessen erhöhte erst Lars Ritzka (25, 70.) mit seinem ersten Treffer für Braun-Weiß, ehe auch noch Marcel Hartel (26), der die Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, sehenswert in der Nachspielzeit zum 5:1-Endstand traf.

Im Gegensatz zu den Vorwochen zeigten sich die Kiezkicker am Sonntag äußerst effektiv im Abschluss, zudem machten sie die Treffer zum richtigen Zeitpunkt und konnten sich eben auf jene Spieler verlassen, die sonst vielleicht eher im Hintergrund standen.

"Wir haben nicht den größten Kader, die Jungs, die aber da sind, haben eine unfassbare Qualität. Jeder Einzelne könnte Stammspieler in der zweiten Liga sein", erklärte Wahl dazu. Mal schauen, wer sich mit seiner Leistung am Sonntag für einen weiteren Einsatz am kommenden Samstag gegen Hertha BSC (20.30 Uhr) in die Mannschaft gespielt hat.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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