FC St. Pauli: Philipp Treu wird zum Torschützen der Herzen

Hamburg - Er hätte es verdient gehabt! Philipp Treu (24) hatte beim 1:1 gegen den FC Augsburg einen großen Anteil am Führungstreffer des FC St. Pauli, doch die letzten, entscheidenden Prozent des Tores gehörten einem anderen.

Philipp Treu (24) formte nach dem Führungstreffer der Kiezkicker mit seinen Händen ein Herz.
Philipp Treu (24) formte nach dem Führungstreffer der Kiezkicker mit seinen Händen ein Herz.  © WITTERS

Es lief die 17. Spielminute am Millerntor, als sich Treu mit seinen 1,73 Meter aus vollem Lauf zum Kopfball hochstieg und den fünffachen deutschen Nationalspieler Marius Wolf (29, 1,88 Meter) übersprang. Den Abschuss konnte Finn Dahmen (26) noch aus dem Eck fischen, den Nachschuss von Treu stocherte Noahkai Banks (19) ins eigene Tor.

"Schade, dass es nicht mein Tor war", sagte der 24-Jährige, es wäre sein erstes in der Bundesliga gewesen. "Jetzt muss ich eben noch einen Treffer machen." Dennoch jubelte der linke Außenspieler der Kiezkicker ausgelassen. Zunächst streckte er die Hände Richtung Himmel und klopfte auf das St.-Pauli-Wappen, anschließend drehte er sich Richtung Tribüne und formte ein Herz. "Meine Freundin war im Stadion, das andere ist eine persönliche Geschichte", erklärte Treu zu seinen Gesten.

Der 24-Jährige war nach dem 1:1 nicht nur aufgrund seines verpassten Treffers enttäuscht, sondern vor allem auch über das Ergebnis. "Wir haben sie sehr gut vom Tor weggehalten, aber natürlich ist es extrem bitter, dass das Tor noch fällt", gab er zu und verschwieg nicht, dass er einen Anteil daran hatte. "Ich darf da nicht raus, sondern muss Giannoulis aufnehmen. Das muss ich mir ankreiden."

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Dennoch ärgerte er sich, dass er und seine Teamkollegen den Lucky Punch verpassten. Wobei St. Pauli nach einer dominanten ersten Hälfte im zweiten Durchgang zu passiv wurde. "Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass wir auch mal tief stehen können", widersprach Treu, doch da stimmte nach Abpfiff immerhin das Ergebnis.

Wechselt Philipp Treu nach der Saliakas-Verletzung wieder auf rechts?

Die sieben Punkte aus den drei bisherigen Rückrundenspielen nahm er aber gerne mit. "Jetzt kommen andere Kaliber, da müssen wir genau solche Leistungen zeigen und die Basics an den Tag legen", forderte Treu.

Für ihn könnte es dabei in den kommenden Wochen zu einer kleinen Umstellung kommen. Aufgrund der Verletzung von Manolis Saliakas (28) könnte der 24-Jährige von der linken auf die rechte Seite wechseln.

Titelfoto: WITTERS

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