FC St. Pauli nach Nullnummer gegen Hannover 96 selbstkritisch: "Hatten es nicht verdient zu gewinnen"
Hamburg - Am Ende fehlte das Tor! Trotz eines dominanten Auftritts ist der FC St. Pauli am Freitagabend im Spitzenspiel der zweiten Liga gegen Hannover 96 nicht über ein torloses Remis hinausgekommen.
Das Spiel hatte im Vorfeld eigentlich alles zu bieten: Erster gegen Dritter, Freitagabend, Millerntor, Flutlicht, im Hintergrund der Dom. Doch die Fans über die 90 Minuten gesehen fast nur eine Mannschaft, die Torchancen erspielte, der FC St. Pauli.
"Es war ein taktisch geprägtes Spiel", erklärte Hauke Wahl (29), der hinten alles abräumte, was sich ihm in den Weg stellte. "Beide Mannschaften haben immer wieder auf den Gegenüber reagiert."
Zu Beginn waren aber eher die Gäste defensiv gefordert und langten auch immer wieder ordentlich hin.
"Ich hätte mir schon erhofft, dass meine Spieler mehr geschützt werden und das noch konsequenter geahndet wird", gestand Trainer Fabian Hürzeler (30), der Schiedsrichter Richard Hempel (26) aufgrund seines jungen Alters aber eine ordentliche Leistung attestierte.
Sportlich hatte St. Pauli das Sagen auf dem Platz in der ersten Halbzeit und durch Johannes Eggestein (16. Minute) und Elias Saad (36.) die größten Möglichkeiten. "Es ist natürlich schwer, gegen einen Gegner zu spielen, der hinten sehr tief steht und nur versucht das 0:0 zu halten", urteilte Eggestein. "Mit etwas Glück fällt hinten mal einer rein."
Polizei-Einsatz und Spielunterbrechung bringen FC St. Pauli und Hannover 96 aus dem Rhythmus
Doch das sollte weder in der ersten noch in der zweiten Halbzeit passieren. Hannover verteidigte geschickt, die Kiezkicker blieben am Ende offensiv zu harmlos.
"Wir haben es in der zweiten Hälfte nicht geschafft, den Druck zu erzeugen, den wir uns vorgenommen hatten", erklärte Eric Smith (26), der wieder einmal eine starke Leistung bot, und am Ende hart mit sich und dem Team ins Gericht ging. "Heute hatten wir es weder verdient zu verlieren noch zu gewinnen. Es hat einfach nicht gereicht."
Dass es am Ende nicht reichte, war auch einer mehrminütigen Spielunterbrechung aufgrund eines Polizei-Einsatzes im Gäste-Fanblock geschuldet. "Die lange Unterbrechung hat uns den Rhythmus genommen, niemand will so etwas sehen", sagte der Schwede kurz.
Auch wenn die Enttäuschung nach der Partie über den verpassten Sieg überwog, so waren die Hürzeler Mannen dennoch zufrieden mit der Partie gegen 96. "Mit dem Punkt kann man letztendlich leben, auch wenn wir natürlich Ansprüche haben und unzufrieden sind, vor allem in einem Heimspiel", erklärte Eggestein. "Hannover ist aber auch nicht umsonst auf dem dritten Platz und kein schlechter Gegner."
In der Länderspielpause gelte es nun das Spiel aufzuarbeiten und es in einem Testspiel sowie dann in den beiden prestigeträchtigen Nord-Duellen bei Hansa Rostock und gegen den HSV besser zu machen.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa