FC St. Pauli muss Aufstiegshoffnung nach Schalke-Pleite begraben: "Eine harte Lektion"
Hamburg - Das war's! Während der FC Schalke 04 über die Rückkehr in die Bundesliga jubeln durfte, musste der FC St. Pauli durch die 2:3-Niederlage am gestrigen Abend alle Hoffnungen begraben.
Angesichts von drei Punkten Rückstand auf den Zweiten (Hamburger SV) und Dritten (SV Darmstadt 98) sowie dem deutlich schlechteren Torverhältnis haben die Kiezkicker vor dem letzten Spieltag keine Chance mehr, zumal der SV Werder Bremen am Sonntag noch auf Rang zwei springen kann.
Chefcoach Timo Schultz (44) präsentierte sich nach dem Abpfiff als fairer Verlierer: "Ich möchte Schalke 04 herzlich (...) gratulieren. Ihr habt es durchgezogen und geschafft." Mit Blick auf die eigene Mannschaft ergänzte er: "Wir sind natürlich enttäuscht."
Der bittere Abend war dabei ein Abbild der vergangenen Wochen: Wieder gaben die Braun-Weißen, wie schon gegen den SV Sandhausen und den 1. FC Nürnberg, den Sieg aus der Hand - dabei hatte alles so gut angefangen.
Obwohl Königsblau von Beginn an Druck machte, führten die Gäste bereits nach 17. Minuten durch einen Doppelpack von Youngster Igor Matanovic (19) mit 2:0 und brachten diese Führung auch in die Pause.
Der zweite Abschnitt startete jedoch direkt mit dem Schalker Anschlusstreffer durch Simon Terodde (34). "Auf diesem Niveau ist es schwierig, wenn wir wenige Sekunden nach Wiederanpfiff ein Gegentor bekommen", gab Jackson Irvine (29) zu Protokoll.
Ausgerechnet Ex-Kiezkicker Rodrigo Zalazar lässt den St.-Pauli-Traum platzen
S04 witterte Morgenluft und kam durch Tormaschine Terodde zum Ausgleich. "Wir haben nicht mehr mutig Fußball gespielt und Fehler gemacht", kritisierte Keeper Dennis Smarsch (23), der Nikola Vasilj (26) zwischen den Pfosten gut vertreten hatte.
Es kam, wie es kommen musste und die Hamburger gaben die Partie schließlich vollends aus der Hand: Ausgerechnet Ex-St.-Paulianer Rodrigo Zalazar (22) erzielte das entscheidende 3:2 und zerstörte damit alle Aufstiegsträume der Boys in Brown.
Die beiden späten Platzverweise für Marcel Beifus (19) und Matanovic machten den bitteren Abend schlussendlich komplett. "Für uns ist es eine harte Lektion, aus der wir lernen müssen", bekräftigte Irvine.
Schultz fand trotz allem aber auch lobende Worte: "Ich bin stolz auf die Truppe. Es war keine normale Woche [Corona-Ausbruch, Anm. d. Red.], wir haben allgemein ein paar Nackenschläge hinnehmen müssen, die uns wehgetan haben."
Auf der anderen Seite müsse man auch anerkennen, dass die Schalker die drei Punkte verdient gehabt hätten, gab der Übungsleiter zu bedenken - und traf den Nagel damit auf den Kopf.
Für die enttäuschten Kiezkicker geht es nun nur noch darum, gegen Fortuna Düsseldorf (15. Mai/15.30 Uhr) einen halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss zu feiern.
Titelfoto: David Inderlied/dpa