FC St. Pauli: Magdeburg-Fans erheben schwere Vorwürfe gegen Hamburger Polizei

Hamburg - Musste das sein? Die Fans des 1. FC Magdeburg haben nach dem Auswärtsspiel am Sonntag beim FC St. Pauli (0:0) schwere Vorwürfe gegen die Hamburger Polizei erhoben.

Die Magdeburger Fans erhoben nach dem Spiel beim FC St. Pauli schwere Vorwürfe gegen die Hamburger Polizei.
Die Magdeburger Fans erhoben nach dem Spiel beim FC St. Pauli schwere Vorwürfe gegen die Hamburger Polizei.  © Axel Heimken/dpa

Die Fanhilfe des FCM teilte auf X (ehemals Twitter) einen Beitrag eines Anhängers, bei dem deutlich zu sehen ist, wie zwei Beamte vor der Gästetoilette stehen und dort mit einer Kamera hinein filmen.

Der Aufschrei war dementsprechend groß. "Polizei Hamburg filmt in die Toiletten rein. Wo bleibt die Privatsphäre?", fragte ein betroffener Fan und erklärte, er habe zahlreiche Bilder, die er zur Dokumentation gemacht hatte, löschen müssen.

Dies soll angeblich nicht immer freiwillig geschehen sein. Laut Fanhilfe wurden die Fans "teilweise unter Androhung von Gewalt, gehindert, die polizeilichen Maßnahmen zu dokumentieren", hieß es. Bereits gemachte Aufnahmen mussten entsprechend gelöscht werden.

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Für eine Stellungnahme war die Polizei bislang nicht zu erreichen.

Vor der Partie hatten die St.-Pauli-Fans bereits gegen Polizei-Gewalt demonstriert. Sie hielten "Rote Karten" mit der Aufschrift "Rote Karte für Polizeigewalt" in die Höhe, vor dem Ultra-Block war ein großes Banner mit den gleichen Worten zu sehen.

Die Magdeburger Fanszene fasste die Ereignisse auf X zusammen

Fanhilfe des FC St. Pauli äußert sich zu Ereignissen am Millerntor

Die St.-Pauli-Anhänger hielten vor der Partie Rote Karten mit der Aufschrift "Rote Karte für Polizeigewalt" in die Höhe.
Die St.-Pauli-Anhänger hielten vor der Partie Rote Karten mit der Aufschrift "Rote Karte für Polizeigewalt" in die Höhe.  © Axel Heimken/dpa

Auf X schrieb die Fanhilfe der Kiezkicker dazu: "Zusätzlich wurde in WC Räumlichkeiten gefilmt... Dieses Drangsalieren von Fußballfans muss endlich aufhören! Polizeiliche Verhältnismäßigkeit muss für alle gelten!"

Zu großen Vorkommnissen war es während der Partie nicht gekommen. Während die Magdeburger Fans das übliche "Scheiß St. Pauli" skandierten, hallte es "Nazi-Schweine" zurück. Ansonsten kam es im Bereich der Gäste-Toiletten zu leichten Schäden, allerdings nicht in dem Maße, wie es zuvor beim Heimspiel gegen Hansa Rostock in der vergangenen Saison der Fall gewesen war.

Und auch vonseiten der Bundespolizei gab es kaum nennenswerte Vorkommnisse. Zwei Anhänger, die am vergangenen Wochenende in Kiel randaliert hatten, konnten identifiziert werden. Sie mussten während der Partie in Gewahrsam bleiben.

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Gleiches galt für einen weiteren Fan, bei dem die Beamten Vermummungsgegenstände sowie Schutzbewaffnung gefunden hatten.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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