FC St. Pauli: Darum sind seine Mitspieler von Karol Mets genervt

Scheffau - Er scheint unzerstörbar! Karol Mets (31) und seine Teamkollegen vom FC St. Pauli werden in diesen Tagen in Österreich ordentlich gefordert - körperlich, aber auch mental.

Karol Mets (31) ist im Trainingslager für jeden Spaß zu haben.
Karol Mets (31) ist im Trainingslager für jeden Spaß zu haben.  © Witters/LeonieHorky

Dennoch scheint es so, als sei der Este nicht kaputt zu bekommen. "Ich bin müde, auch wenn es ein bisschen dauert", verriet er am Montag nach der ersten von zwei Trainingseinheiten.

Im Gegensatz zu einigen anderen Tagen ging es für ihn direkt zurück ins Hotel. Oftmals lieferte er sich mit einigen Mannschaftskollegen einen kleinen Wettbewerb. "Das ist einfach nur Spaß. Der Verlierer muss die Schuhe der anderen putzen", erklärte der Abwehrspieler.

Neben dem ganzen Spaß wird aber auch Ernsthaftigkeit gefordert, schließlich bereiten sich die Kiezkicker auf die erste Erstliga-Saison seit 13 Jahren vor. "Das Training ist sehr hart, aber das haben wir auch so erwartet", gestand er. "Denn so wird auch die Saison werden. Mit der Zeit wird es aber hoffentlich leichter."

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Nicht nur jetzt im Training, auch später im Spiel sei es wichtig, unter hoher Belastung und zunehmender Erschöpfung die richtige Entscheidung zu treffen. Vorrangig geht es noch darum, dass neue Spielsystem von Trainer Alexander Blessin (51) zu verinnerlichen. "Ich kann gar nicht sicher sagen, dass es ein 3-5-2 ist", sagte Mets. "Es gibt verschiedene Varianten, die wir spielen können."

Bis die Umstellung sitzt, wird es allerdings noch ein wenig dauern. "Es ist noch ein langer Weg zu gehen, bis wir da sind, wo wir hinwollen, aber wir sind auf einem guten Weg", bilanzierte der 31-Jährige. "Wir müssen weiter an den Details und der Defensive arbeiten." Daher sei es gut, dass es noch vier Wochen bis zum ersten Pflichtspiel dauere.

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Der 31-Jährige kennt im Training keine Freunde. Hier testet er die Reißfestigkeit des Leibchens von Noah Palapies (16).
Der 31-Jährige kennt im Training keine Freunde. Hier testet er die Reißfestigkeit des Leibchens von Noah Palapies (16).  © Witters/LeonieHorky

"Jeder Trainer hat seine eigenen Ideen, wir die Defensive funktioniert", erläuterte Mets. "Wir müssen zuhören und bei den Analysen gucken, was wir gut und schlecht gemacht haben."

Schließlich weiß er, dass in der kommenden Saison die Abwehr deutlich stärker gefordert sein wird als noch in der 2. Liga. "Wir müssen defensiv mehr arbeiten, jeder muss das verinnerlichen", forderte er. "Wir müssen vor allem im Kollektiv verteidigen."

Aufgrund seiner langen Karriere falle es ihm nicht schwer, sich anzupassen. Durch sein lautes Auftreten wirkt es auch so, als unterstütze er seine Mitspieler. "Manchmal bin ich sehr laut und nerve meine Kollegen", wusste Mets, allen voran in den kleinen Challenges. "Auf dem Feld bin ich natürlich und hoffe, dass ich den anderen damit helfen kann."

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Am Mittwoch wartet auf die Kiezkicker zum Abschluss des Trainingslagers ein echter Härtetest mit Olympique Lyon. "Das wird ein schweres Match, sie sind auf dem Level vieler Bundesligisten. Aber wenn wir unsere Arbeit machen, haben wir eine Chance", war sich Mets sicher. "Das Spiel wird uns zeigen, wie weit wir in unserem Prozess sind." Und vielleicht fährt das Team dann ja mit einem kleinen Erfolgserlebnis einen Tag später wieder zurück in die Heimat.

Titelfoto: Witters/LeonieHorky

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