FC St. Pauli: Hauke Wahl nach Platzverweis verärgert - "Muss aufpassen, was ich sage"
Hamburg - Er musste sich sichtlich zusammenreißen! Innerlich kochte Abwehrspieler Hauke Wahl (29) nach der 1:2-Niederlage seines FC St. Pauli beim Karlsruher SC am Samstagabend. Nach außen hin musste er sich aber diplomatisch geben.
Der 29-Jährige hatte auch allen Grund, sich zu ärgern. Zum einen stand die schlechte Leistung der Kiezkicker zu Buche, zum anderen sein Platzverweis, der eigentlich hätte keiner sein dürfen. Entsprechend bedient war Wahl.
"Ich muss aufpassen, ich habe schon mal was gesagt, dann hieß es: 'Diffamierung des Schiedsrichter'", erklärte er am Sport1-Mikro und wollte sich gar nicht mit der Leistung von Schiedsrichter Michael Bacher (33) befassen. Aber: "Ich mache eineinhalb Fouls und kriege Gelb-Rot. Mehr möchte ich nicht sagen, sonst kriege ich auf den Deckel."
Dabei hätte er allen Grund dazu gehabt. Denn seine erste Gelbe Karte nach einem Foul an Budu Zivzivadze im Mittelfeld war bereits äußerst fragwürdig. "Keine Gelbe Karte", sagte Wahl dazu und bekam von Sport1-Experte Peter Neururer (68).
Seine zweite Verwarnung bekam der Abwehrspieler nach einem Foul an Igor Matanovic (21), bei dem er zuerst den Ball gespielt hatte. "Es ist wie es ist", sagte er dazu. "Ich übernehme die Verantwortung. Ich muss da cleverer sein und wegbleiben."
Elfmeter statt Platzverweis? VAR bleibt nach Ampelkarte für Hauke Wahl still
Was Wahl allerdings nicht erwähnte: Vor seinem Foulspiel wurde Manolis Saliakas (26) klar im KSC-Strafraum gefoult. Statt der Ampelkarte hätte es Elfmeter geben müssen. "Das ist, glaube ich, der klarste Elfmeter, der in der Saison übersehen wurde", ärgerte sich Trainer Fabian Hürzeler (31).
Zum Spiel selbst sagte Wahl, dass die Mannschaft nicht schlecht gespielt habe, sondern eher "unglücklich". Der KSC habe die Kiezkicker gut zugestellt und sie so zu mehr Fehlern als sonst gezwungen. "Da muss man dem Gegner auch mal ein Kompliment machen", erklärte der 29-Jährige.
Dennoch hatte der Tabellenführer, wenn er denn ruhig seine Angriffe spielte, so seine Möglichkeiten. "Wir treffen Latte und Pfosten, hatten viele Chancen nach Standards. Es sollte heute nicht sein", haderte Wahl ein wenig mit dem Spielglück.
Trotz der Niederlage wird sich St. Pauli, so der gebürtige Hamburger, nicht von seinem Weg abbringen lassen. "Das haben die beiden Niederlagen gegen Magdeburg und gegen Schalke auch nicht. Nach beiden Spielen haben wir eine Reaktion gezeigt", stellte er klar. Der SV Elversberg sollte also gewarnt sein.
Titelfoto: Uli Deck/dpa