FC St. Pauli hadert mit individuellen Fehlern: "Schöne Geschenke, die wir verteilt haben"

Hamburg - Das war viel zu wenig! Nach zwei starken Leistungen hat sich der FC St. Pauli ausgerechnet im Bundesliga-Topspiel gegen Mainz 05 von seiner ganz schwachen Seite gezeigt und am heimischen Millerntor verdient mit 0:3 (0:2) verloren. Individuelle Fehler brachten die Kiezkicker schnell auf die Verliererstraße.

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (52) ärgerte sich über die viel zu leichten Gegentore der Mainzer.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (52) ärgerte sich über die viel zu leichten Gegentore der Mainzer.  © WITTERS

Mit dem ersten Sieg im Rücken wollte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin (52) endlich den ersten Dreier vor heimischer Kulisse einfahren, aber bereits nach 16 Minuten war klar, dass dies nicht gelingen wird.

Zuerst hatte Keeper Nikola Vasilj (28) einen langen Ball in den Strafraum falsch eingeschätzt, den Mainz-Stürmer Jonathan Burkardt (24) per Hinterkopf verwertete. Kurz darauf leistete sich Eric Smith (27) einen Fehlpass im Aufbau, den am Ende Armindo Sieb (21) zum 2:0 nutzte.

"Es waren schöne Geschenke, die wir verteilt haben", ärgerte sich Blessin über die frühen Rückschläge. Hauke Wahl (30) sah es ähnlich: "Mainz hat gezeigt, dass Fehler in dieser Liga einfach sehr schnell und sehr hart bestraft werden."

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St. Pauli gab sich in der Folge zwar nicht auf, kam gegen tiefer stehende Mainzer aber kaum gefährlich zum Abschluss. "Viele Schüsse wurden geblockt", gab Unglücksrabe Smith zu. "Wir haben es nicht geschafft, den Torwart zu testen."

FC St. Pauli lässt Grundtugenden vermissen: "Dafür wurden wir bestraft"

Kapitän Jackson Irvine (31) ärgerte sich über die schlechte Leistung.
Kapitän Jackson Irvine (31) ärgerte sich über die schlechte Leistung.  © Marcus Brandt/dpa

Nach Wiederanpfiff war den Kiezkickern der Wille anzusehen. "2:0 ist ein gefährliches Ergebnis. Natürlich haben wir den Jungs gesagt: 'Wenn wir dieses eine Tor machen, dann kommen wir zurück'", erklärte Blessin. Doch dazu kam es nicht. Weil immer eine Kleinigkeit an diesem Abend fehlte oder auch die nötige Intensität, wie Smith zugab.

"Alles, was wir in den letzten beiden Spielen getan haben, war kompakt und hart zu verteidigen. Das haben wir heute nicht getan", ärgerte sich Kapitän Jackson Irvine (31). "Dafür wurden wir bestraft."

Von einem Rückschritt wollte Trainer Blessin nach der Partie nichts wissen. "Wir spielen Bundesliga, Mainz ist auch keine Laufkundschaft", erklärte er sich. Dennoch kam er um eine Erkenntnis nicht herum, die er schon mehrfach betont hatte. "Wir brauchen die 100 Prozent, um zu bestehen und es reichen keine 95 Prozent."

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Die Frage ist nur: Warum gelingt es der Mannschaft eben an das Maximum zu gelangen, wenn die Gegner RB Leipzig und SC Freiburg heißen, aber nicht, wenn sie aus Heidenheim, Berlin, Augsburg oder Mainz kommen?

Titelfoto: Fotomontage: Witters, Marcus Brandt/dpa

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