FC St. Pauli gibt Sieg bei Hansa fast noch aus der Hand: "Müssen den Sack zumachen"

Hamburg - Am Ende wurde es noch einmal unnötig spannend! Der FC St. Pauli kam nach frühem Rückstand beim FC Hansa Rostock zurück, sah bereits wie der sichere Sieger aus und musste in der Nachspielzeit noch einmal zittern. Doch am Ende der mehr als 100 gespielten Minuten gewannen die Kiezkicker an der Ostsee verdient mit 3:2 (3:1).

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) war mit der Reaktion seiner Elf auf das frühe Gegentor zufrieden.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) war mit der Reaktion seiner Elf auf das frühe Gegentor zufrieden.  © Axel Heimken/dpa

Die Partie im ausverkauften Rostocker Ostseestadion startete denkbar schlecht. Nach einer minutenlangen Unterbrechung - verursacht durch Pyro-Einsatz der St.-Pauli-Fans - geriet der Tabellenführer früh in Rückstand (9. Minute).

"Die Standards haben wir nicht gut verteidigt und bekommen das Gegentor", ärgerte sich Trainer Fabian Hürzeler (30), der aber mit der folgenden Reaktion seiner Mannschaft durchaus zufrieden gewesen sein dürfte.

"In den ersten fünf Minuten waren wir nicht gut drin. Nach dem Rückstand haben wir aber angefangen, richtig Fußball zu spielen", erklärte auch Abwehrspieler Hauke Wahl (29).

Nächster Ausfall! FC St. Pauli muss wochenlang auf Robert Wagner verzichten
FC St. Pauli Nächster Ausfall! FC St. Pauli muss wochenlang auf Robert Wagner verzichten

Zwischen der 15. und der 23. Minute erzielten die Kiezkicker drei Tore. Erst traf Manolis Saliakas (27, 15.) per Traumtor, kurz darauf Marcel Hartel (27, 18.) im Nachsetzen und letztlich Oladapo Afolayan (26, 23.) von der Strafraumgrenze.

St. Pauli war nun oben auf, die Gegentreffer hinterließen bei Hansa eine deutliche Wirkung. Vor allem vor der Pause, aber auch direkt nach der Halbzeit hätte das Ergebnis höher gestaltet werden können. "Wir haben es nicht geschafft, das Spiel frühzeitig endgültig zu entscheiden", gab Eric Smith (26) zu.

FC St. Pauli verliert nach zweitem Elfer-Gegentor die Kontrolle über die Partie

Am Ende jubelten die Kiezkicker mit ihrem Anhang über den ersten Sieg in Rostock seit zwölf Jahren.
Am Ende jubelten die Kiezkicker mit ihrem Anhang über den ersten Sieg in Rostock seit zwölf Jahren.  © Axel Heimken/dpa

Bis eine Viertelstunde vor Schluss war dies aber auch nicht so schlimm, denn von den Rostockern kam offensiv nicht viel. "Wir haben es aber auch in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, den Sack zuzumachen. So passiert es dann, dass sie aus dem Nichts per Elfmeter zum Anschluss kommen", zeigte sich Hürzeler frustriert. "Dann hatten wir nicht mehr die Kontrolle im Spiel."

Hansa war plötzlich zurück in der Partie und warf in den Schlussminuten alles nach vorne. Gerade durch die Einwechslung von Juan-José Perea (23) fehlte den Kiezkickern defensiv der Zugriff. "Wenn es am Ende 3:3 steht, gucken wir dumm aus der Wäsche", erklärte Wahl. Doch dazu kam es glücklicherweise nicht. Doppel-Torschütze Junior Brumado (23, 86.) und Kevin Schumacher (25, 90.+1) zielten zu ungenau.

Damit blieb St. Pauli auch im 16. Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen und geht als Tabellenführer ins Derby gegen den HSV am kommenden Freitag (18.30 Uhr). "Das Derby wird ein ganz anderes Spiel, aber von der Atmosphäre erwarte ich es sehr ähnlich wie heute", blickte Wahl bereits voraus. "Ich freue mich extrem auf das Spiel, das für mich als gebürtiger Hamburger ein ganz besonderes ist."

Ex-Kiezkicker Eric da Silva Moreira kritisiert St. Pauli deutlich: Das steckt dahinter
FC St. Pauli Ex-Kiezkicker Eric da Silva Moreira kritisiert St. Pauli deutlich: Das steckt dahinter

Und die Chancen auf den nächsten Dreier stehen nicht schlecht. Zum einen präsentiert sich der HSV in dieser Saison auswärts recht schwach, zum anderen gewann St. Pauli die letzten vier Duelle am Millerntor.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

Mehr zum Thema FC St. Pauli: