FC St. Pauli: Für diese Profis wird es im Sommer eng
Hamburg - Aufstieg hin oder her, für einige Profis des FC St. Pauli dürften die Zeichen nach Saisonende auf Abschied stehen.
Seit seiner Amtsübernahme im Dezember 2022 setzt Trainer Fabian Hürzeler (31) auf ein eingespieltes Team. Nur selten nimmt er Wechsel in seiner Startelf vor, wenn, dann meist nur aufgrund von Sperren oder Verletzungen.
Für die Bankspieler bedeutet dies nichts Gute, auch wenn der 31-Jährige und die übrigen Profis immer wieder die Bedeutung und Wichtigkeit der vermeintlichen zweiten Reihe hervorheben. Dennoch dürften sich unabhängig vom Ausgang der Saison einige Kiezkicker Gedanken über ihre Zukunft machen.
Einer von ihnen ist Abwehrspieler David Nemeth (23). Der Österreicher kam im Sommer 2022 für 1,3 Millionen Euro aus Mainz und war somit der zweitteuerste Einkauf der Vereinsgeschichte. Bitter nur, dass der 23-Jährige lange Zeit verletzt ausfiel und nur selten auf dem Platz stand. In den zwei Jahren kam er erst auf elf Zweitliga-Partien.
Zu seinem großen Pech hat er mit dem Duo Hauke Wahl (29) und Karol Mets (30) auch noch zwei echte Leistungsträger vor sich. Für Nemeth sprechen wiederum sein kluges Aufbauspiel und seine Physis. Er muss sich eben entscheiden, ob er weiterhin in zweiter Reihe agieren will oder irgendwo anders zum Stammspieler avanciert.
FC St. Pauli: Verträge von Etienne Amenyido und Andreas Albers laufen aus
Ähnliche Gedanken wird sich auch Danel Sinani (26) machen. Während der Luxemburger in der Nationalmannschaft gesetzt ist, muss er bei St. Pauli um jede einzelne Minute kämpfen. In der zweiten Liga liegt sein letzter Einsatz schon fünf Monate zurück, zuletzt sammelte der 26-Jährige sogar Spielpraxis in der Regionalliga.
Etwas anders sieht die Situation bei Carlo Boukhalfa (24) aus. Nachdem der Mittelfeldspieler als sicherer Verkaufskandidat gegolten hatte, hat er sich mittlerweile zu einer Art "Edeljoker" entwickelt. Mal bekommt er mehr, mal bekommt er weniger Minuten. Bei einem weiteren Jahr Vertragslaufzeit dürfte er sich aber auch genau überlegen, wie es für ihn weitergeht.
Einen Schritt weiter sind gezwungenermaßen Etienne Amenyido (26) und Andreas Albers (34), deren Arbeitspapiere nach Saisonende auslaufen. Beide Akteure kommen zwar auf eine zweistellige Anzahl an Zweitliga-Einsätzen, mit den Minuten (Amenyido 139 und Albers 355) dürften sie aber kaum zufrieden sein. Da eine Besserung wohl auch in der kommenden Spielzeit nicht in Sicht ist, dürften sich die Wege im Sommer trennen.
Offen dürfte auch die Zukunft von Maurides (30) sein. Der Brasilianer fehlte lange Zeit verletzt, kam anschließend nicht über Kurz-Einsätze hinaus und schaffte es zuletzt nicht einmal mehr in den Kader. Ja, mit seiner bulligen Art ist er ein Typ Spieler, den die Kiezkicker so nicht haben, allerdings ist fraglich, ob er die Qualität, vor allem für die erste Liga, besitzt, da er sie bislang noch nicht nachweisen konnte.
Klar ist zumindest, dass sich keiner der besagten Profis bislang hat hängen lassen und in den Trainingseinheiten Vollgas gibt, weswegen die Verantwortlichen mit allen zufrieden sind. Dennoch dürfte das ein oder andere Gespräch über die Zukunft nicht positiv ausfallen.
Titelfoto: Fotomontage: Sven Beyrich/dpa, Thomas Frey/dpa