FC St. Pauli: Elias Saad wird brutal kaputt getreten, Coach Alexander Blessin tobt!

Hamburg - Das sah übel aus! Nach der bitteren 0:3-Packung gegen Mainz 05 humpelte Elias Saad (24) mit schmerzverzerrtem Gesicht und gestützt von einem Betreuer mit dick bandagiertem Knöchel in die Kabine. Trainer Alexander Blessin (52) ahnte Schlimmes.

Elias Saad (24, l.) wurde am Samstag ein ums andere Mal vom Mainzer Dominik Kohr (30) gefoult.  © Marcus Brandt/dpa

Es lief bereits die 88. Minute, das Spiel war längst entschieden, als Dominik Kohr (30) zur Grätsche ansetzte und Saad zum wiederholten Male umsäbelte. Im Gegensatz - vor allem zur neunten Minute - zeigte Schiedsrichter Christian Dingert (44) dem Mainzer die Gelbe Karte.

Am Ende war es nicht spielentscheidend, hätte der Rüpel allerdings früh die erste Verwarnung gesehen, hätte er nicht mehr so konsequent in die weiteren Zweikämpfe gehen können.

Saad hatte in der Szene kurz vor dem Ende Glück, dass er noch rechtzeitig hochgesprungen war und nicht härter getroffen wurde.

FC St. Pauli St.-Pauli-Trainer Blessin mahnt: "Da erleiden wir Schiffbruch"

"Ich muss mich da echt zusammenreißen", versuchte sich Blessin auf die Zunge zu beißen. "Wir wussten genau, dass das sein Spiel ist. Er arbeitet immer hart an der Grenze. Auf der einen Seite sagt man, dass man eine gesunde Härte braucht. Da muss man aber trotzdem auch sehen, wie und mit welcher Intensität er ihn trifft."

Bereits in der Vergangenheit hatte Saad immer wieder Probleme mit dem Innenband gehabt, genau da hatte ihn Kohr nun erneut getroffen. "Ich hoffe nicht, dass es so schwerwiegend ist, dass er länger ausfällt", zog der Trainer ein kurzes Fazit.

Anzeige

VAR greift nach Brutalo-Grätsche nicht ein: "Geht auch darum, Spieler zu schützen"

Kurz vor Spielende musste der 24-Jährige verletzt ausgewechselt werden.  © WITTERS

Entsprechend unverständlich reagierte der 52-Jährige auf die Bewertung von Schiedsrichter Dingert. "Es geht auch darum, Spieler zu schützen. Da müssen wir klare Kante zeigen. Das Gefühl hatte ich da nicht", sagte er.

Video-Schiedsrichterin Katrin Rafalski (42) sah in der Gelben Karte allerdings auch keine klare Fehlentscheidung und schritt daher auch nicht ein.

Für Kohr war es dennoch die fünfte Gelbe Karte im sechsten Spiel. "Das ist wahnsinnig", gestand sein Trainer Bo Henriksen (49). Mit nun 93 Verwarnungen liegt der 30-Jährige gleichauf mit Bernd Hollerbach auf dem dritten Rang. Nur David Jarolim (96) und Stefan Effenberg (110) liegen noch vor ihm.

FC St. Pauli FC St. Pauli hadert mit individuellen Fehlern: "Schöne Geschenke, die wir verteilt haben"

Für Saad hat die brutale Attacke Folgen. Eigentlich war er für die tunesische Nationalmannschaft nominiert worden, wie der Verein am Mittag mitteilte, wird er die Reise nicht antreten. Bleibt nur zu hoffen, dass er dem FC St. Pauli nicht länger fehlen wird.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 6 18:5 14
2 RB Leipzig 6 9:2 14
3 Eintracht Frankfurt 6 12:7 13
4 SC Freiburg 6 9:7 12
5 Bayer 04 Leverkusen 6 16:12 11
6 1. FC Union Berlin 6 6:4 11
7 Borussia Dortmund 6 12:11 10
8 1. FC Heidenheim 6 10:8 9
9 VfB Stuttgart 5 14:10 8
10 1. FSV Mainz 05 6 11:10 8
11 SV Werder Bremen 6 8:12 8
12 VfL Wolfsburg 6 13:12 7
13 FC Augsburg 6 9:15 7
14 Borussia Mönchengladbach 6 7:10 6
15 FC St. Pauli 6 4:9 4
16 TSG 1899 Hoffenheim 5 9:15 3
17 Holstein Kiel 6 9:19 2
18 VfL Bochum 1848 6 6:14 1

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

Mehr zum Thema FC St. Pauli: