FC St. Pauli: Elias Saad verzichtet auf Länderspielreise - "Sind in einer wichtigen Phase"
Hamburg - Das ist mal ein Zeichen! Trotz seiner starken Form hat Elias Saad (23) vom FC St. Pauli eine Einladung der tunesischen Nationalmannschaft ausgeschlagen. Nach dem torlosen Remis gegen Hannover 96 begründete der Flügelflitzer seine Absage.
Mit den Kiezkickern befindet sich der 23-jährige Außenbahnspieler auf der Überholspur. Das blieb auch den Verantwortlichen der Nordafrikaner nicht verborgen. Saad war bereits mit dem Team unterwegs, kam aber aufgrund fehlender Unterlagen noch nicht zum Einsatz.
Auf die beiden anstehenden Länderspielspiele in der WM-Quali gegen São Tomé und Príncipe sowie Malawi verzichtet er aus sportlichen Gründen. "Ich habe abgesagt, weil ich mich lieber hierauf konzentrieren wollte. Wir sind in einer wichtigen Phase", erklärte der 23-Jährige seine Entscheidung. "Ich glaube, das wäre zu früh mit der Nationalmannschaft."
Vom Verein erhielt Saad die volle Unterstützung. "Wir haben das besprochen und unterstützen diese Entscheidung total. Er ist ein junger Spieler, auf dem viel einprasselt", sagte Trainer Fabian Hürzeler (30). "Es ist wichtig, dass er im Trainingsrhythmus bleibt."
Eine neue Chance ergibt sich für den gebürtigen Wilhelmsburger Anfang des Jahres, wenn Tunesien am Africa Cup teilnimmt. Dann würde Saad allerdings dem FC St. Pauli zum Rückrundenauftakt fehlen.
In der zweiten Liga zeigte der 23-Jährige gegen Hannover am Freitag wieder sein Können. Seinen Gegenspielern spielte er mit seinen Haken erneut Knoten in die Beine. Vor allem in den ersten 45 Minuten war er an so ziemlich jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt.
Elias Saad trifft für den FC St. Pauli, doch Vorlagengeber Oladapo Afolayan steht im Abseits
"In der ersten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht und uns Chancen erarbeitet", erklärte der einstige Futsal-Nationalspieler nach der Partie. "Da müssen wir einfach das Tor machen." Einmal traf Saad sogar, doch Vorlagengeber Oladapo Afolayan stand zuvor im Abseits (23. Minute), einmal ging sein Schuss am langen Eck vorbei (38.).
Nach Wiederanpfiff hatten sich die Roten und Gegenspieler Jannik Dehm (27) besser auf ihn eingestellt. "Sie haben das Zentrum gut zugestellt, daher musste ich oft außen vorbeigehen", erklärte er die Umstellung nach Wiederanpfiff. Dennoch war er laut Trainer Hürzeler weiterhin ein ständiger Unruheherd.
Am Ende zog vor allem die Spielunterbrechung nach der 96-Randale der Partie den Stecker. "Man wird kälter und dann war es kein richtiger Fußball mehr", befand Saad. "Es ist schade, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten."
Titelfoto: Axel Heimken/dpa