FC St. Pauli: Elias Saad mit Wut im Bauch - "Würde lügen, wenn..."
Hamburg - Der Frust wächst! Elias Saad (24) saß bei der 1:3-Niederlage des FC St. Pauli beim FC Augsburg am Sonntag erneut nur auf der Bank. Als er reinkam, war er wieder einmal ein belebendes Element.
Etwas notgedrungen musste Trainer Alexander Blessin (51) bereits in der Halbzeit von seinem System abweichen und auf das altbekannte 3-4-3 wechseln. Grund dafür waren die frühzeitige Einwechslung von Oladapo Afolayan (27) für den verletzten Morgan Guilavogui (26) sowie die komplett harmlosen ersten 45 Minuten der Kiezkicker.
Einen Dämpfer erhielt die Umstellung aber mit dem sofortigen ersten Gegentreffer kurz nach Wiederanpfiff. Als St. Pauli den Anschein erweckte, das Spiel mehr unter Kontrolle zu haben, fiel ausgerechnet das 0:2.
"Es ist schwierig, das Spiel zu beschreiben", erklärte Saad am DAZN-Mikrofon. "Nach dem 0:2 haben wir alles reingeworfen. Wir sind als Team zusammengekommen und jeder hat gesagt, dass wir jetzt nichts mehr zu verlieren haben."
Auch dank des 24-Jährigen kam St. Pauli noch einmal heran. Der Flügelspieler leistete die Vorarbeit zum Anschlusstreffer durch Carlo Boukhalfa (25). "Wir kommen dann noch mal ran und haben einige Chancen, wo du mit ein bisschen Glück das 2:2 machst", sagte er. Doch am Ende liefen die Kiezkicker noch in einen Konter und kassierten das 1:3.
St. Paulis Elias Saad nach dritter Niederlage sprachlos: "Es ist sehr hart"
"Für uns war es nun die dritte Niederlage in Folge. Ich bin sprachlos, es ist sehr hart", gab Saad zu. "Wir werden aber weiter an uns glauben und alles geben."
Auf die Nachfrage, ob er aufgrund seiner erneuten Joker-Rolle Wut im Bauch habe, lieferte er eine eindeutige Antwort: "Ich würde lügen, wenn das nicht so ist. Ich komme jede Woche zum Training und hoffe, dass ich am Wochenende von Anfang an spiele."
Doch auch Saad wusste, dass Trainer Blessin an seinem System festhält. "Es ist halt so, aber ich hoffe, dass bald meine Chance kommt", gab er sich diplomatisch.
Ein Blick auf die Statistiken gegen Augsburg zeigte aber, dass nach der Umstellung in der zweiten Halbzeit St. Pauli deutlich aktiver war: sieben Schüsse mehr aufs gegnerische Tor (9:2), deutlich mehr Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (21:6) sowie mehr Ballbesitz (70:47) und eine bessere Passquote (81:76). Zahlen, die einmal mehr die Systemfrage stellen.
Titelfoto: Witters/MarkusFischer