Hamburg - Eigentlich werden Stürmer an Toren gemessen, doch Johannes Eggestein (26) hat für den FC St. Pauli eine ganz andere Bedeutung. Wie wichtig der 26-Jährige für das Spiel der Kiezkicker ist, zeigte er beim 2:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Heidenheim.
Die 0:1-Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum hatte der 26-Jährigen noch aufgrund eines Magen-Darm-Infekts verpasst, gegen Heidenheim kehrte er jedoch sofort wieder zurück in die Startelf - und leitete mit seinem Elfmeter-Tor zum 1:0 den Sieg ein.
"Nach der Niederlage in Bochum war heute schon ein bisschen Druck da", gestand Eggestein. "Wir wollten in Heidenheim richtig Druck machen, was man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen hat." St. Pauli hatte die Partie voll im Griff, ließ defensiv nichts zu und kontrollierte die Partie.
Nach einer schönen Kombination kam Manolis Saliakas (28) zu Fall, Elfmeter. Trotz seines Fehlschusses vor der Winterpause in Stuttgart zögerte Eggestein nicht lange, schnappte sich den Ball und traf sicher zur Führung.
Es war sein dritter Saisontreffer, in Summe betrachtet eher ein mittelmäßiger Wert, doch die Bedeutung des Angreifers für die Kiezkicker geht weit darüber hinaus. Eggestein leitete wie gewohnt das Pressing ein, dirigierte vor allem lautstark die beiden Neuzugänge James Sands (24) und Noah Weißhaupt (23).
Johannes Eggestein lobt St. Paulis Defensivarbeit
In den zweiten 45 Minuten wurde es für den 26-Jährigen schwerer sich offensiv in Szene zu setzen. Heidenheim erhöhte den Druck. "Nach der Pause haben wir es mehr oder weniger clever nach Hause gespielt", erklärte er. "Unsere Defensivstärke haben wir schon die ganze Saison über gezeigt, sie hat uns immer wieder und auch heute wieder Punkte gebracht." Nach 80 Minuten war schließlich Schluss.
Doch noch einmal setzte Eggestein bis zum Abpfiff zum Sprint an. Morgan Guilavogui (26) erhöhte in der Nachspielzeit auf 2:0. "Es tut auch mal gut, mehr als nur ein Tor zu erzielen."
Generell tat St. Pauli der Erfolg gegen Heidenheim gut, ein direkter Konkurrent wurde auf Abstand gehalten. "Wir haben uns für die Rückrunde vorgenommen, die direkte Duelle für uns zu entscheiden. In der Hinrunde haben wir gegen die Teams, die mit uns unten stehen, einiges liegen gelassen", wusste auch Eggestein.
Genau genommen konnten die Kiezkicker nur gegen Hoffenheim (2:0) und Holstein Kiel (3:1) gewinnen, die weiteren Partien gingen allesamt verloren. Zumindest dieses Vorhaben ist St. Pauli zum Start der Rückrunde schon einmal gelungen.