FC St. Pauli besteht Charaktertest in Hannover: "Bin stolz auf die Reaktion der Mannschaft"

Hannover - Das war eine starke Leistung! Nach zwei Niederlagen am Stück hat sich der FC St. Pauli am Sonntag mit einem 2:1-Arbeitssieg bei Hannover 96 zurückgemeldet. Entsprechend froh waren Trainer und Spieler nach der Partie.

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) war mit der Anfangsphase seiner Mannschaft nicht zufrieden, mit dem späteren Verlauf und dem Sieg dann schon mehr.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) war mit der Anfangsphase seiner Mannschaft nicht zufrieden, mit dem späteren Verlauf und dem Sieg dann schon mehr.  © IMAGO / Noah Wedel

Dabei sah es in den Anfangsminuten gar nicht danach aus, als würden die Kiezkicker etwas aus Hannover mitnehmen. Die Roten machten von Beginn an Druck und erspielten sich eine Vielzahl von Chancen. "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen", erkannte auch Trainer Fabian Hürzeler (31) und gab zu, dass eine gewisse Unsicherheit in seiner Elf zu sehen war.

96 nutzte diese aus, konnte die optische Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. "Ich hatte heute etwas mehr zu tun als in den vorherigen beiden Spielen", gab Keeper Nikola Vasilj (27) zu. "Aber es war sehr wichtig, dass wir auch diese Momente überstehen."

Statt des Gegentreffers kam St. Pauli nach einer halben Stunde immer besser in die Partie und hatte durch Marcel Hartel (28) nach 36 Minuten die erste richtig dicke Chance. Nur wenig später klingelte es dann im Kasten von 2014-Weltmeister Ron-Robert Zieler (35).

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"Das 1:0 hat uns sehr gutgetan", befand Hürzeler, für den der Treffer von Oladapo Afolayan (26) eines der "Tore der Saison" war. "Das war ein Tor der Mannschaft, von hinten bis vorne rausgespielt. Das ist Fußballspielen. Aus 30 Metern den Ball ins Tor schießen hat damit nichts zu tun."

FC St. Pauli nutzt einstudierte Variante zum Siegtreffer

Abwehrspieler Hauke Wahl (30) stemmte sich gegen die Schlussoffensive der Roten.
Abwehrspieler Hauke Wahl (30) stemmte sich gegen die Schlussoffensive der Roten.  © Swen Pförtner/dpa

Allerdings währte die Freude über die Führung nur kurz. Nach einem langen Einwurf traf Lars Gindorf (22) noch vor der Pause zum Ausgleich. "Das war ein ungünstiger Zeitpunkt", gestand Hürzeler, der aber nach der Pause da weitermachen wollte, wo seine Mannschaft ab der 30. Minute aufgehört hatte.

St. Pauli war nun besser in der Begegnung und hatte sich nach den anfänglichen Fehlern reingekämpft. "Je länger es ging, desto mehr fanden wir in unseren Rhythmus", erklärte Kapitän Jackson Irvine (31). "Dann sind wir nur schwer zu stoppen." Das optische Übergewicht kippte jetzt klar auf die Seite der Kiezkicker.

Folgerichtig fiel auch das 2:1 durch Johannes Eggestein (25). "Es war eine einstudierte Variante", gab der Angreifer zu, der nach einer Ecke per Kopf traf. "Das üben wir immer wieder Training und so freuen wir uns sehr, dass es geklappt hat."

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Mit der erneuten Führung im Rücken hatte St. Pauli die Partie voll im Griff und ließ Ball und Gegner laufen. Hannover wirkte in der Endphase platt und kam kaum noch zu Abschlüssen, sodass der Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr geriet. "Wir haben leidenschaftlich verteidigt. Ich bin stolz auf die Reaktion meiner Mannschaft", erklärte Hürzeler nach dem Sieg.

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Ähnliche Worte gingen auch seinen Spielern über die Lippen. "Wir haben heute Charakter bewiesen", sagte Vasilj. Für Hartel hatte der Sieg auch eine psychologische Wirkung: "Hier mit drei Punkten nach Hause zu fahren, ist für den Kopf unglaublich wichtig."

Denn nach den zwei Niederlagen war der Druck auf die Kiezkicker groß geworden, Verfolger Fortuna Düsseldorf rückte bis auf fünf Zähler ran. "Wir haben unter der Woche darüber gesprochen", erklärte Irvine. "Wir haben verschiedene Lösungen finden können."

Und diese schienen die richtigen gewesen zu sein. "Jetzt stehen zwei besondere Spiele an, wir wissen um die Wichtigkeit für die Fans und sind jetzt dafür gewappnet", sagte Hauke Wahl (30) und sprach damit den Anhängern aus dem Herzen.

Titelfoto: IMAGO / Noah Wedel

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