FC St. Pauli ärgert sich nach Punktgewinn gegen RB Leipzig: "War mehr drin"
Hamburg - War das jetzt der erhoffte Brustlöser? Der FC St. Pauli hat sich am Sonntag gegen RB Leipzig den ersten Zähler der Saison im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft.
Nach der ganz schwachen ersten Halbzeit in Augsburg (1:3) wollte Trainer Alexander Blessin (51) von seiner Mannschaft eine Reaktion sehen und genau diese bekam er auch. Die Kiezkicker agierten gegen Leipzig giftig in den Zweikämpfen und im Spiel nach vorne mutig.
"Wir waren von der Kompaktheit her sehr gut organisiert. Wir haben die Räume eng gemacht und es Leipzig sehr schwer gemacht, da reinzuspielen", urteilte Blessin, der gegen RB mit Elias Saad (24) und Oladapo Afolayan (27) erstmals in dieser Saison die Flügelzange der vergangenen Spielzeit von Beginn an gebracht hatte.
Und genau diese brachte immer wieder Schwung in die Partie, vor allem Saad sorgte mit seinen Abschlüssen des Öfteren für Gefahr. "Wenn wir in der ersten Halbzeit in Führung gehen, dann will ich mal sehen, was Leipzig entgegenzusetzen hat", mutmaßte Johannes Eggestein (26) nach der Partie.
Die Leipziger hatten so ihre Probleme mit dem Spiel der Kiezkicker. "Wir hatten in der ersten Halbzeit drei, vier Situationen, wo wir mächtig durchpusten mussten. St. Pauli war gut organisiert und hat gut umgeschaltet und uns Probleme bereitet", gab RB-Trainer Marco Rose (48).
FC St. Pauli fühlt sich in der Bundesliga angekommen
In der zweiten Hälfte ging die Partie hin und her, aber St. Pauli blieb defensiv stabil und ließ nur wenige Chancen der Gäste zu. Offensiv fehlte hingegen so ein bisschen das Quäntchen Glück und vielleicht auch ein wenig die Kraft.
Trotz 17:10-Torschüssen für Braun-Weiß stand daher ein 0:0 auf der Anzeigetafel. "Was man bemängeln kann, ist die Ausbeute", fand Blessin doch noch das berühmte Haar in der Suppe.
Wie auch er wussten seine Spieler auch nicht so richtig, ob sie sich nun über den ersten Punktgewinn der Saison freuen sollten, oder aber über den verpassten Sieg, der durchaus verdient gewesen wäre, ärgern sollte. "Es war mehr drin", gestand Eggestein.
Der Zähler könnte aber so eine Brustlöser für St. Pauli sein. Nach der Lektion in Augsburg, wo laut Kapitän Jackson Irvine (31) auf die harte Tour gelernt hat, wie es ist, wenn man nicht ans Maximum geht, hat die Mannschaft gegen Leipzig gezeigt, "wie gut wir sein können", so der Australier.
Ähnlich sah es auch Philipp Treu (23). "Ich denke, dass wir mit dem Spiel in der Bundesliga angekommen sind." Genau an der Leistung vom Sonntag wird St. Pauli jetzt auch in den kommenden Partien gemessen, nur dass der Gegner da nicht RB Leipzig heißt, sondern SC Freiburg und Mainz 05.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa