FC St. Pauli: Abgänge erleben viel Frust und nur wenig Erfolg
Hamburg - Wehe, man verlässt den FC St. Pauli! Während die Kiezkicker den Aufstieg in die erste Liga feierten, erlebten viele ihrer Sommer-Abgänge eher enttäuschende Saisons.
Jakov Medic (24, Ajax Amsterdam)
Der Kroate stand am ersten Spieltag sogar noch für die Kiezkicker auf dem Platz, ehe er zum niederländischen Spitzenklub Ajax Amsterdam wechselte. Dort legte er ein fulminantes Debüt hin, erzielte gleich ein Traumtor. Danach kam nicht mehr viel. Der 24-Jährige fand sich auf der Bank wieder und absolvierte insgesamt nur neun Pflichtspiele für Ajax.
Betim Fazliji (24, FC St. Gallen)
Der Abwehrspieler wechselte zurück in die Schweiz, wo er direkt zum Stammspieler avancierte. Fehlte im Oktober erst zwei Partien wegen einer Innenbandverletzung, gab sein Comeback und riss sich Ende November im Training das Kreuzband - Saisonaus!
Afeez Aremu (24, 1. FC Kaiserslautern)
Der 24-Jährige erlebte am Betzenberg eine Spielzeit zum Vergessen. Musste lange wegen Oberschenkelproblemen pausieren, flog anschließend gleich mit Rot vom Platz und wurde für drei Partien gesperrt. Pendelte danach zwischen Ersatzbank und Tribüne und kam 52 Zweitliga-Minuten (fünf Einsätze).
Lukas Daschner feiert dramatischen Klassenerhalt, Leart Paqarada steigt ab
Leart Paqarada (28, 1. FC Köln)
Am Millerntor noch Leistungsträger, am Geißbockheim nur Absteiger! Der ehemals beste Linksverteidiger der zweiten Liga startete zunächst gut in die Saison, bis ihn zwei Verletzungen matt setzten und Youngster Max Finkgräfe (20) ihm den Rang ablief. Muss wechseln, will er seine alten Kollegen wiedersehen.
Lukas Daschner (24, VfL Bochum)
Erlebte das Drama mit dem VfL in der Relegation hautnah mit und darf sich auf Duelle mit seinem Ex-Klub freuen. Ansonsten eher ein durchwachsenes erstes Jahr in Liga eins, mit schwankenden Leistungen und nur einem Treffer.
Jannes Wieckhoff (22, Heracles Almelo)
Einer der wenigen, für den sich der Wechsel gelohnt hat. Nach anfänglichen Problemen gehörte der Außenspieler zum Stammpersonal, kam insgesamt auf 18 Erstliga-Einsätze, 15 davon von Beginn an.
Marcel Beifus fasst beim KSC Fuß, Luca Zander und David Otto verpassen den Wiederaufstieg
Marcel Beifus (20, Karlsruher SC)
Tauschte das Millerntor gegen den Wildpark, wo er vor allem zum Saisonende hin aus der Startelf nicht mehr wegzudenken war. Hat eine starke Entwicklung hingelegt, muss seine Leistungen jetzt nur bestätigen.
Luca Zander (27, SV Sandhausen)
Verpasste mit dem Absteiger den direkten Wiederaufstieg. Sammelte aber deutlich mehr Minuten als zuletzt bei St. Pauli. Kann nächste Saison in der dritten Liga erneut zeigen, wozu er in der Lage ist.
David Otto (24, SV Sandhausen)
Gemeinsam mit Zander wechselte auch Otto zu Sandhausen. Stand in allen 38 Drittliga-Partien auf dem Rasen und erzielte acht Treffer. Zudem holte das Duo auch den Landespokal und darf sich auf ein attraktives Los in der ersten DFB-Pokal-Runde freuen.
Dennis Smarsch (24, MSV Duisburg)
Wollte bei den Kiezkickern die Nummer eins werden, schaffte es aber auch bei den Zebras nicht. Fiel lange Zeit mit Patellasehnenproblemen aus und dürfte am Scheidepunkt seiner Karriere stehen.
Franz Roggow (20, Borussia Dortmund U23)
Ging den Weg in den Nachwuchs vom BVB, wo er sich recht schnell einen Stammplatz ergatterte und in 35 von möglichen 38 Begegnungen zum Einsatz kam. Hat auf sich aufmerksam gemacht und dürfte für den einen oder anderen höherklassigen Verein interessant sein.
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