Ex-Trainer Timo Schultz blickt auf seine St.-Pauli-Zeit zurück: "Wird immer im Herzen bleiben"
Hamburg/Basel - Es war ein ungewohnter Anblick! Nach fast 18 Jahren im Dress des FC St. Pauli zeigte sich Timo Schultz (45) am Dienstag erstmals in den Vereinsfarben seines neuen Vereins FC Basel.
Dort wurde der 45-Jährige als neuer Trainer des Traditionsklubs offiziell vorgestellt. Und natürlich sprach "Schulle" auch über seine alte Liebe.
Bereits als er im Juli 2020 als Cheftrainer beim Kiezklub unterschrieben habe, sei ihm klar gewesen, dass die Zeit am Millerntor irgendwann einmal enden werde. Sieben Jahre lang war er zuerst als Spieler tätig, später in verschiedenen Funktionen. "Das war auch gut so", erklärte der gebürtige Ostfriese bei seiner Vorstellung in Basel. "Es war auch klar, dass ich danach woanders einen Job antreten werde."
Der Abschied von seinem Ex-Verein verlief nach seinen Angaben völlig normal und gehöre zum Geschäft dazu. "Er bleibt aber immer in meinem Herzen", erklärte Schultz, der nach Bekanntgabe seiner Unterschrift beim FCB zahlreiche Glückwünsche alter Wegbegleiter kam.
"Klar herrscht eine große Verbundenheit, ich war 20 Jahre in Hamburg", verdeutlichte der Übungsleiter, der in Basel auf seine Familie verzichten wird. "Meine Kinder sind dort geboren. Ich werde der Stadt und dem Verein immer verbunden bleiben."
Nun sei er das erste Mal von seiner Familie getrennt, gestand er - ausgerechnet am 20. Hochzeitstag mit seiner Frau. Doch die Entfernung zwischen der Hansestadt und Basel sei nicht allzu groß. "Da gibt es die Möglichkeit, mich zu besuchen."
Timo Schultz will den FC Basel wieder an die Spitze führen
Doch war erwartet Schultz bei seinem neuen Arbeitgeber? Der FCB, einstiger Serienmeister in der Schweiz, läuft seit Jahren der Musik hinterher. Das soll und will er jetzt ändern. "Es ist ein toller Verein mit viel Tradition, der über ein unheimliches Potenzial verfügt", beschrieb er den Basler Klub.
Schon nach der ersten Kontaktaufnahme im Frühjahr sei klar gewesen, dass beide Seiten ein großes Interesse an einer gemeinsamen Zusammenarbeit haben. "Nach dem ersten Treffen war klar, dass wir alles in die Waagschale werfen, um ihn herzu lotsen", sagte Sport-Direktor Heiko Vogel (47).
Durch die frühzeitige Zusage, die aber erst im Mai kommuniziert worden war, konnte sich Schultz gut mit dem FCB und der Schweizer Liga auseinandersetzen. "Es war eine Luxus-Situation", gestand er. "Es war schnell klar, dass ich das machen möchte."
Denn trotz des schlechten Abschneidens in der Liga verfügt der FC Basel laut Schultz über eine europaweite Strahlkraft. "Ich habe den Verein in seiner Zeit, wo er in der Champions League gespielt hat, wahrgenommen", gab der Wittmunder zu.
Und an diese Zeit gilt es anzuknüpfen, auch wenn er ein neues und eigenes Kapitel beim FCB schreiben will. Eines machte er deutlich: Schultz will den FC Basel wieder in die Erfolgsspur bringen, so wie er es auch beim FC St. Pauli geschafft hatte.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa