Ex-St.-Pauli-Trainer Schultz mit Horror-Start in Basel
Hamburg/Basel - Das hatte er sich sicherlich anders vorgestellt! Der ehemalige St.-Pauli-Trainer Timo Schultz (45) hat bei seinem neuen Verein, dem FC Basel, einen katastrophalen Start hingelegt.
Erst das peinliche Aus in der Europa-Conference-League-Qualifikation gegen Tobol Qostanai aus Kasachstan (1:3 und 2:1), nun die dritte Pleite im vierten Liga-Spiel und Platz elf.
Gegen Aufsteiger Lausanne-Sport, trainiert von Ex-Bundesliga-Star Ludovic Magnin (44), setzte es vor heimischen Publikum am Wochenende eine 1:2-Niederlage in letzter Minute. "Mund abputzen", erklärte Schultz nach der Partie und sprach von einem weiteren Rückschlag.
Mit so einem schlechten Saisonstart hatten weder der 47-Jährige noch die Verantwortlichen gerechnet. International hatte der letztjährige Halbfinalist der Conference League fest mit der erneuten Qualifikation für die Gruppenphase gerechnet, national wollte man nicht von Beginn an der Konkurrenz hinterherlaufen.
Doch die Realität sieht anders aus. Alleine gegen Lausanne musste der Ex-Kiezkicker auf acht Spieler, darunter zahlreiche Stammkräfte, verzichten. Zudem steht das Team noch mitten im Umbruch, der auch noch weiterhin andauern wird.
"Wir haben schon viel Qualität verloren", gab auch Kapitän Michael Lang (32) in den Schweizer Medien zu. Und ergänzte: "Individuell sind wir im Normalfall besser besetzt als der Gegner." Nur die Young Boys aus Bern seien noch stärker einzuschätzen.
Ex-St.-Pauli-Trainer Timo Schultz von Transferfenster genervt
Torwart Marvin Hitz (35), bestens bekannt aus Bundesliga-Zeiten, erklärte: "Dass dieser Kader nicht reicht, ist klar. Das müssen wir ansprechen."
Die Schuld für den miserablen Start wird Schultz also (noch) nicht in die Schuhe geschoben, dennoch muss er irgendwann auch abliefern. Zunächst aber einmal wird er die anstehende Pause nutzen, um den Kader und auch die Mannschaft auf Vordermann zu bringen.
"Ich bin froh, wenn die Transfers rum sind", erklärte "Schulle" und schlägt ein wenig in dieselbe Kerbe wie sein Keeper. "Das ist ein entscheidender Punkt, der uns schon viel zu lange beschäftigt." Bis zum 1. September muss er sich allerdings noch gedulden.
Ein wenig erinnert der Start des 47-Jährigen in der Schweiz an seinen Beginn als Cheftrainer der Kiezkicker. Aus den ersten 15 Liga-Spielen holte St. Pauli in der Saison 2020/21 nur einen Sieg und stand am Ende des Jahres auf einem Abstiegsplatz.
Mit gezielten Transfers bekam Schultz noch einmal die Kurve und formte in der Folge den Verein zu einem Top-Klub der zweiten Liga.
Titelfoto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa