Ex-Profi Ludwig glaubt an nächsten St.-Pauli-Sieg: "Für Mainz auf dem Kiez nichts zu holen"
Hamburg - Er weiß, wie es geht! Alexander Ludwig (40) stand beim letzten Sieg des FC St. Pauli über Mainz 05 auf dem Platz und erzielte beim 2:0-Erfolg beide Tore für die Kiezkicker. Vor dem erneuten Duell der beiden Teams am Samstag (18.30 Uhr) sprach der ehemalige Profi mit TAG24 über seine Erinnerungen an das Spiel, die Zeit am Millerntor und seinen aktuellen Trainerjob in der Thüringen-Liga.
Den 10. Mai 2009 hat Ludwig so schnell nicht vergessen. "Ich habe sehr gute Erinnerungen daran", erklärte am Telefon und spielte auf seinen Doppelpack gegen Mainz an. "Wir waren zu Hause sehr griffig und waren gut. Ich hatte Glück, dass ich zwei Tore geschossen habe." Eins aus rund 30 Metern und eines nach einem Solo, so seine Erinnerungen. "Da hat bei mir alles gepasst."
Generell lag ihm der Gegner aus Mainz. Auch im Hinspiel hatte der mittlerweile 40-Jährige getroffen. "Sie waren mir immer sehr willkommen", scherzte er.
Auch wenn Ludwig nur zwei Jahre am Millerntor kickte, blickte er gerne auf die Zeit zurück. "Mit Abstand war es meine beste Zeit", sagte er. "Rein fußballerisch und auch menschlich mit den ganzen Verrückten, die am Werk waren. Stani, Matze Hain, Ralf Gunesch und wie sie alle hießen."
Es sei eine sehr spezielle Zeit gewesen, die so heute wohl nicht mehr möglich gewesen. Die Mannschaft habe auch viel neben dem Platz zusammen gemacht. "Nicht nur jugendfreie Sachen", verriet Ludwig und lachte. "Es war eine coole, einfach eine andere Zeit."
Das aktuelle Geschehen rund ums den Verein verfolge er, so gut es geht. "Es lässt nach, weil ich auch nicht mehr in Hamburg wohne und keiner mehr von früher da ist", erklärte der Ex-Mittelfeldakteur. "Ich freue mich aber über den Aufstieg und hoffe, dass sie über einen längeren Zeitraum in der 1. Liga bleiben."
Ex-Kiezkicker Alexander Ludwig glaubt an Klassenerhalt des FC St. Pauli
Nach dem ersten Sieg traut er St. Pauli einiges zu. "Es ist schon wichtig, wenn du merkst, es funktioniert und du kannst gewinnen", sagte er. "Wichtig wäre, jetzt gegen Mainz nachzulegen und die drei Punkte zu veredeln." Ludwig warnte allerdings vor den 05ern. "Sie werden wieder elf Leute auf dem Platz haben, die über Qualität verfügen. Es wird nicht einfach, die Tagesform wird entscheiden", war er sich sicher. Sein Tipp: "Für Mainz gibt es auf dem Kiez nichts zu holen, 2:1!"
Wichtig sei es nun, die Lockerheit nach dem ersten Dreier beizubehalten. "Du musst gegen den Ball konstant das eigene Tor verteidigen", forderte Ludwig. "Und die Fehler so klein und so gering wie möglich halten. Dann gibt's nur Feuer frei und geben."
Der 40-Jährige selbst ist mittlerweile in Thüringen beim SV BW 91 Bad Frankenhausen heimisch. Am Wochenende setzte es für den Sechstliga-Aufsteiger eine derbe 1:7-Packung bei SV BW 90 Neustadt/Orla. "Ich habe es verdaut und relativ schnell abgehakt", sagte er dazu.
Die Freude über die Liga-Zugehörigkeit sei im Verein und der Region groß. "Wir machen das, weil es uns Spaß macht, daher lassen wir die Bälle flach und freuen uns, dass wir in der Thüringenliga sind, und versuchen da mitzuhalten." Vielleicht kann sich Ludwig am Ende der Saison ja über einen doppelten Klassenerhalt freuen.
Titelfoto: IMAGO / Bild13