Ex-FCSP- und -FCN-Kicker Martin Driller im TAG24-Interview: "Unentschieden wäre mir am liebsten"

Hamburg/Nürnberg - Er kennt sich bei beiden Vereinen bestens aus! Ex-Fußball-Profi Martin Driller (52) hat für den FC St. Pauli und den 1. FC Nürnberg jeweils mehr als 100 Pflichtspiele bestritten und ist mit beiden Klubs in die erste Bundesliga aufgestiegen. Am ersten Spieltag der zweiten Liga treffen beide Teams aufeinander. TAG24 hat sich im Vorfeld der Partie mit dem 52-Jährigen über seine Erinnerungen, aber auch die Zukunft unterhalten.

Martin Driller absolvierte zwischen 1991 und 1997 insgesamt 162 Pflichtspiele für den FC St. Pauli und erzielte dabei 42 Tore.
Martin Driller absolvierte zwischen 1991 und 1997 insgesamt 162 Pflichtspiele für den FC St. Pauli und erzielte dabei 42 Tore.  © IMAGO / Ferdi Hartung

TAG24: Moin, Herr Driller. Wie geht es Ihnen?

Martin Driller: Es geht mir gut. Als angehender Rentner bin ich viel in der Sonne unterwegs. Ich habe aber einen lockeren Freizeitstress, es fällt einem immer etwas ein. Alles in allem genieße ich das Leben.

TAG24: Womit sind Sie denn derzeit beschäftigt?

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Martin Driller: Ich habe eine Beteiligung an einem Luxus-Autohaus und verwalte noch ein paar Immobilien. Ich bin gerade dabei mich von den Dingen zu trennen, weil ich eine längere Zeit ins Ausland gehen möchte. Während der WM bin ich im November für vier Wochen auf Fuerteventura als Experte bei Robinson.

Anschließend geht es kurz zurück über Weihnachten und Silvester zu meiner Familie und danach für drei Monate nach Asien.

TAG24: Am Samstag treffen mit dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg zwei Ihrer Ex-Vereine aufeinander, mit denen Sie viel erlebt haben, unter anderem die Aufstiege. Welche Erinnerungen haben Sie noch an die jeweilige Zeit?

Martin Driller: Bei St. Pauli war die größte Veränderung das Stadion. Als ich da noch gespielt habe, war die Gegentribüne ein Metallgestänge, die Fans haben teilweise auf den Bäumen gesessen und die Spiele verfolgt. Es war ein anderes Ambiente. Ich würde sagen: 'Die gute, alte Zeit.' Aber der Verein war den wirtschaftlichen Gegebenheiten unterlegen.

Beim Club ändert sich nicht viel. Es wird immer groß gedacht, aber oft stimmen die Voraussetzungen nicht, zum Teil sind sie realitätsfremd. Es wird immer von den alten Zeiten geträumt, als man neunmal Deutscher Meister wurde, und hofft, dass sie wieder zurückkommt. Der Verein muss sich aber wirtschaftlich ganz, ganz langsam erholen.

Martin Driller erwartet für den FC St. Pauli und den 1. FC Nürnberg eine schwere Saison

Nach 29 Toren und 18 Vorlagen in 117 Pflichtspielen für die Profis des 1. FC Nürnberg, streift der mittlerweile 52-Jährige heute noch das Trikot der FCN-Traditionsmannschaft über.
Nach 29 Toren und 18 Vorlagen in 117 Pflichtspielen für die Profis des 1. FC Nürnberg, streift der mittlerweile 52-Jährige heute noch das Trikot der FCN-Traditionsmannschaft über.  © IMAGO / Zink

TAG24: Welche Verbindungen haben sie noch zu Ihren Ex-Klubs?

Martin Driller: Zu St. Pauli sind sie etwas weniger. Wenn ich im Norden bin und die Traditionsmannschaft spielt, bin ich aber dabei.

Bei Nürnberg spiele ich in der Traditionsmannschaft und in der Ü40 mit Dieter Hecking und Michael Wiesinger. Also Männern, die im Verein involviert sind. Daher habe ich da mehr Kontakt und einen besseren Einblick.

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TAG24: Wie schätzen Sie die Chancen beider Vereine für die kommende Saison ein?

Martin Driller: Es geht beiden gleich. Sie haben sich verbessert, den absoluten Sprung aber nicht geschafft, weil am Schluss die Qualität und die Konstanz gefehlt hat. Beim Club hat es im Sturm gehapert, er hat mit die wenigsten Tore geschossen. St. Pauli hatte eine Schwächeperiode, in der sie fünf, sechs Spiele nicht gewonnen haben. Das hat ihnen die ganze Saison zerstört.

Dieses Jahr wird es nicht viel einfacher. Die zweite Liga ist sehr ausgeglichen. Es wird eine Hälfte geben, die um den Aufstieg spielt und eine andere Hälfte, die brutal gegen den Abstieg spielen wird. Ich glaube, es wird kein richtiges Mittelfeld geben. Es wird wichtig sein, einen guten Start zu haben, um nicht gleich am Anfang unter Druck zu geraten.

Nürnberg hat nach St. Pauli gleich das Derby. Wenn man dann keinen Punkt hat, kann man schon unter Druck geraten. Bei St. Pauli ist es ähnlich. Mit Hannover haben sie danach einen Kandidaten, der um den Aufstieg mitspielt.

Die Vorzeichen sind daher ähnlich. Vielleicht geht es für den einen positiv aus und für den anderen negativ. Es ist schwer einzuschätzen. Man muss fünf, sechs Spiele abwarten, bis zu sehen ist, wohin die Reise geht.

Martin Driller tippt auf ein torreiches Unentschieden zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg

TAG24: Wo werden Sie das Spiel verfolgen?

Martin Driller: Ich werde es leider nur im Fernsehen schauen. Ich gucke aber immer die Konferenz, damit ich alles mitbekomme.

TAG24: Wie lautet Ihr Tipp für die Partie am Samstag?

Martin Driller: Ein Unentschieden wäre mir am liebsten, mit vielen Toren. Ich tippe auf ein 2:2.

Titelfoto: Fotomontage: IMAGO / Zink, IMAGO / Ferdi Hartung

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