Er stand beim letzten St.-Pauli-Sieg über RB Leipzig auf dem Platz: "Eines der geilsten Spiele"
Hamburg/Oldenburg - Er weiß, wie es geht! Am Sonntag (19.30 Uhr) trifft der FC St. Pauli auf RB Leipzig. Die letzten drei Duelle konnten die Kiezkicker jeweils mit 1:0 für sich entscheiden. Einer, der in allen drei Partien auf dem Platz stand, war Christopher Buchtmann (32).
Achteinhalb Jahre ist die letzte Begegnung mittlerweile her, doch der 32-Jährige kann sich auch heute noch gut daran erinnern. "Das Stadion war aufgeheizt, ich kann das gar nicht richtig beschreiben", erinnert er sich an den 12. Februar 2016 im TAG24-Interview zurück. "Das war so eine kribbelnde Stimmung, alle waren angespannt und wollten, dass wir gewinnen."
Auch die Mannschaft sei total heiß auf dieses Spiel gewesen. "Das hat auch einfach Spaß gemacht, weil jeder bereit war, das eigene Tor zu verteidigen", erklärt Buchtmann. "Ich würde sagen, dass es auch eine richtige Schlacht war. Es war einfach eine geile Atmosphäre." St. Pauli habe zwar viel verteidigen müssen, doch "wir haben auch gut nach vorne gespielt und unsere Kontermöglichkeiten genutzt. Das war eines der geilsten Spiele, die ich miterleben durfte."
Auch heute stehen noch einige Profis im Kader der Leipziger, die schon damals dabei gewesen sind. "Das waren alles junge Spieler, wo man wusste, dass die das Potenzial für ganz weit oben hatten", gibt er zu. Namentlich sind es Péter Gulácsi (34), Willi Orban (31), Lukas Klostermann (28) und Yussuf Poulsen (30). "Wir haben uns aber dagegen gestemmt und gewonnen", bekräftigt "Buchti".
Für Sonntag erwartet er eine ähnliche Partie. "Bei der Offensivpower von RB muss St. Pauli mit aller Macht das eigene Tor verteidigen und die eigenen Chancen nutzen", sagt er. "Uns hat damals auch jeder gesagt, dass wir keine Chance haben und trotzdem haben wir gewonnen."
Buchtmann von St. Paulis Klassenerhalt überzeugt: "Am Millerntor kann man jeden schlagen"
Vor allem sei es aber auch wichtig, die Stimmung aufzusaugen und alles reinzuwerfen. "Sie haben die Qualität, auch so eine Mannschaft zu besiegen", ist sich Buchtmann sicher. "Mit den Fans im Rücken kann man am Millerntor jeden schlagen."
Er selbst steht aktuell beim VfB Oldenburg unter Vertrag, ist aber zum Zuschauen verdammt. Vor wenigen Wochen riss er sich im Training das Kreuzband. Ob er in dieser Saison noch einmal auf den Platz zurückkehren wird, ist unklar. "Es ist ein langer Weg, aber es wäre unheimlich schön, wenn es klappen könnte", schaut er voraus und peilt den April an.
Generell ist Buchtmann seit seiner Ankunft in Oldenburg vom Pech verfolgt. "Ich bin auf einem Sonntag hingewechselt, Montag mit zum Auswärtsspiel gefahren, wurde eingewechselt und dann trifft mich der Gegenspieler so blöd, ohne Chance auf den Ball, und bricht mir das Wadenbein. Das war schon extrem bitter", erinnert er sich. Insgesamt fiel er seit seinem Wechsel rund 250 Tage aus und verpasste 35 Partien.
Sportlich wäre er für den Viertligisten mit seiner Erfahrung von 190 Zweitliga-Partien Gold wert. "Wir sind nicht so gut in die Saison gekommen, aber dass die Mannschaft es kann, steht außer Frage", gab er an. "Wir haben es zuletzt gezeigt, nur müssen wir es regelmäßig auf die Platte bringen. Egal in welcher Liga du spielst, du musst immer an deine Leistungsgrenze gehen und da müssen wir hingehen." Gleiches gilt auch für den FC St. Pauli in der Bundesliga.
Titelfoto: WITTERS