Hamburg/Dortmund - Am vergangenen Freitag musste sich der FC St. Pauli mit 1:2 bei Borussia Dortmund geschlagen geben. Tage später ist es aber nicht das Ergebnis, das hohe Wellen schlägt.
Am heutigen Mittwoch veröffentlichte die "Braun-Weiße Hilfe", eine Fanorganisation der Kiezkicker, ein Statement. In diesem machten die FCSP-Anhänger den Sicherheitsordnern im Signal-Iduna-Park große Vorwürfe.
Demnach sei die Intimsphäre einiger St.-Pauli-Fans im Rahmen der Kontrollen vor dem Spiel "massiv verletzt" worden. Konkret sei mehreren männlichen Fans "an die Eier gepackt" und "richtig an den Hoden gefasst" worden.
Weiblichen Anhängerinnen sei mitunter "ohne Vorwarnung mit beherztem Griff zwischen die Brüste" oder sogar in die Innenseite ihres BHs gegriffen worden - auf Kritik an diesem Vorgehen sei lediglich erklärt worden, dass "Kontrollen nun mal so gemacht würden".
Die Fanhilfe kritisierte die gemeldeten Vorfälle scharf: "Die Einlasskontrolle gehört zum Stadionbesuch. Fußballfans sind sie gewohnt und reagieren routiniert darauf. Allerdings gibt es klare Grenzen, zu denen das Berühren von besonders intimen Körperzonen zählt. Dass Frauen an die Brust und Männern zwischen die Beine gegriffen wird, ist nicht hinzunehmen."
Bei diesen Verletzungen der Intimsphäre sei es aber nicht geblieben. Auch zu Gewalt sei es vonseiten der Ordner gekommen, teilte die Fanhilfe mit.
BVB beschäftigt sich bereits mit den Vorwürfen der St.-Pauli-Fans
Als anwesende Vertreter der St. Paulianer Fanhilfe im Stadion auf die Übergriffe aufmerksam gemacht wurden und für eine spätere Aufklärung die Dienstnummern einiger Ordner notierten wollten, seien sie körperlich angegriffen worden.
Nur das Eingreifen anderer FCSP-Fans habe verhindern können, dass es zu Verletzungen kam. "Dieser Angriff auf die Fanhilfe ist mit nichts zu rechtfertigen und ebenso wenig zu entschuldigen!", hieß es in dem Statement.
Die gemeldeten Vorfälle sind beim BVB bereits registriert worden: "Wir nehmen die Schilderungen (...) sehr ernst und werden die Vorwürfe (...) genauestens überprüfen", sagte Kommunikationsdirektor Sascha Fligge dem "Hamburger Abendblatt".