Deshalb verspürt FC-St.-Pauli-Stürmer Afolayan wenig Druck vor Nordduellen
Hamburg - Mit seinem Kopfballtreffer hat Oladapo Afolayan (26) die Kiez-Elf gegen Hannover 96 vergangenes Wochenende in Führung gebracht. Im kommenden Match gegen Hansa Rostock will er anknüpfen und erneut drei Punkte holen.
Die Trainingswoche der Boys in Brown startete am Dienstag mit Spaß und ungewöhnlich viel Gelächter auf dem Rasen der Kollausstrauße.
Nicht nur die Profis inklusive Simon Zoller (32), der erstmalig nach seiner Verletzung wieder einen Ball am Fuß hatte, und Carlo Boukhalfa (24) hatten sich auf dem Feld versammelt, um zu trainieren.
Auch FC-St.-Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31), Co-Trainer Peter Nemeth (51) sowie der restliche Staff hatten sich ein Leibchen übergezogen, um gemeinsam ein Testspiel zu absolvieren.
Auf Nachfrage, ob die Mannschaft damit die Spielqualität von Hansa Rostock simulieren wollte, antwortete der Stürmer mit einem Schmunzeln: "Das letzte Spiel ist erst zwei Tage her. Wir haben heute noch etwas ruhiger gemacht, um dann wieder richtig durchzustarten. Alle die Lust hatten, konnten deshalb mitmachen".
Beim Golfen schöpft FCSP-Stürmer Afolayan neue Energie
Mehr Spaß als Arbeit war auch das Match gegen 96 am vergangenen Sonntag, gab der 26-Jährige zu. "Wir sind dort hingefahren, um unsere Aufgabe zu erledigen und das haben wir geschafft. Für mich war da nicht so viel Druck."
Auf Nachfrage, wieso der englische Spieler trotz der aktuell heißen, finalen Phase der Saison wenig Druck verspürte, entgegnete er mit einem einfachen Grund: "So bin ich einfach" und erklärte, dass er es als absolutes Privileg sehe, beruflich Tag für Tag den Ball am Fuß zu haben.
Auch deshalb sieht er die Begegnung mit einem der größten Rivalen der Kiezkicker am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) als keine größere Drucksituation als andere Spiele.
Zwar sei es immer ein anderes Gefühl, wenn man auf das Saison-Ende zusteuere, dennoch ändere sich ja nichts: "Jedes Spiel dauert 90 Minuten, du musst dadurch gehen und die drei Punkte mitnehmen".
Das die Kogge als abgeschlagener Zweitligist nichts mehr zu verlieren hätten - davon will Afolayan nichts hören. "Am Ende geht es in der Liga doch immer darum, dass jedes Team jedes Spiel gewinnen will." Mit diesem Mindset wollen auch die Kiezkicker in den Nordderbys auf den Platz gehen - unabhängig vom Gegner.
Und auch wenn der gebürtige Engländer für sich selbst vom Aufstieg in die Bundesliga mit seinem Club träumt, betonte er: "Wenn wir uns aber zu sehr darauf konzentrieren, passiert es nicht."
Um Spiel für Spiel einen kühlen Kopf zu bewahren und fokussiert zu bleiben, lenkt sich der Stürmer gerne mit Golf ab. Wegen des Wetters in Hamburg und seiner Verletzung konnte er aber lange nicht aufs Grün. Um in der nächsten Saison für die Bundesliga gewappnet zu sein, plant er im Sommer eine Auszeit mit Freunden im Golf-Urlaub.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa