"Baden-Württemberg: Wir können alles" - außer FC St. Pauli!

Heidenheim - Was für eine irre Serie! Auswärtsfahrten nach Baden-Württemberg sind in dieser Saison für die Fans des FC St. Pauli immer eine Reise wert. Die Kiezkicker gewannen auch das vierte Spiel im südlichen Bundesland in dieser Saison, der 1. FC Heidenheim wurde am Samstag mit 2:0 (1:0) besiegt.

Trainer Alexander Blessin (51) war mit der Reaktion seiner Mannschaft zufrieden.
Trainer Alexander Blessin (51) war mit der Reaktion seiner Mannschaft zufrieden.  © WITTERS

Das Bundesland wirbt mit dem Slogan: "Baden Württemberg - Wir können alles, außer hochdeutsch." Seit Samstag musste er allerdings anders heißen. Denn St. Pauli gewann nach den Spielen in Freiburg (3:0), in Hoffenheim (2:0) und in Stuttgart (1:0) nun auch in Heidenheim. "Wir nehmen die drei Punkte nicht unverdient mit, auch den internen Titel des baden-württembergischen Meisters", lachte Alexander Blessin (51).

Vor der Partie hatte der Cheftrainer aber nur wenig Grund zur Freude. Nach der schwachen Leistung in Bochum am Mittwoch hatte er personelle Konsequenzen angekündigt - und die gab es dann auch. So setzte er Oladapo Afolayan (27), Danel Sinani (27) und Carlo Boukhalfa (25) auf die Bank, dafür feierten neben Rückkehrer Johannes Eggestein (26) die beiden Winter-Neuzugänge James Sands (24) und Noah Weißhaupt (23) ihr Startelf-Debüt.

Von Beginn an war St. Pauli auf der Ostalb darauf aus, nach der bitteren Bochum-Schlappe unter der Woche Wiedergutmachung zu betreiben. "Nach einem guten Spiel gegen Frankfurt kommt in Bochum das bislang schlechteste Spiel von uns. Heute dann so eine Reaktion zu zeigen, da muss ich sagen: Chapeau an die Mannschaft", lobte Blessin.

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Der Plan und die Wechsel des 51-Jährigen gingen voll auf. In der ersten Halbzeit hatte Heidenheim, mit vier Punkten aus zwei Spielen in das Jahr 2025 gestartet, nicht eine Chance.

FC St. Pauli stellt Vereinsrekord ein

Die Kiezkicker feierten ausgelassen den vierten Auswärtssieg der Saison.
Die Kiezkicker feierten ausgelassen den vierten Auswärtssieg der Saison.  © WITTERS

"Vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, ist heute aufgegangen. Ich bin einfach stolz, dass die Mannschaft so eine Reaktion gezeigt hat", erklärte Blessin weiter.

Torwart Nikola Vasilj (29), der zum sechsten Mal in dieser Spielzeit seinen Kasten sauber halten sollte, nannte ebenfalls die Wechsel als Schlüssel des Erfolges. "Die Defensive fängt vorne bei den Stürmern an. Heute waren wir aggressiv, hatten eine gute Positionierung und haben Heidenheim nicht viel Platz gegeben."

St. Pauli ließ in der ersten Halbzeit nicht einen Schuss aufs eigene Tor zu und war durch einen Elfmeter-Treffer von Johannes Eggestein (27) in Führung gegangen (25. Minute). In der zweiten Hälfte drückte der FCH zwar auf den Ausgleich, doch das Glück war am Samstag des Tüchtigen. "Wir haben hart gearbeitet und uns den Sieg heute verdient", freute sich Vasilj.

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Denn in der Nachspielzeit setzte Morgan Guilavogui mit dem 2:0 noch den Schlusspunkt. Mit dem vierten Auswärtssieg der Saison stellte St. Pauli seinen Vereinsrekord ein. Vielleicht stellen die Verantwortlichen ja demnächst einen Antrag bei der DFL, seine Auswärtsspiele nur noch in Baden-Württemberg austragen zu dürfen.

Titelfoto: WITTERS

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