Trainer-Rumms im Pott: Schalke trennt sich von van Wonderen

Gelsenkirchen - Er hatte es schon selbst befürchtet, nun ist es Gewissheit: Schalke 04 trennt sich zum Saisonende von Trainer Kees van Wonderen (56).

Kees van Wonderen (56) wird die Knappen zum Saisonende verlassen.
Kees van Wonderen (56) wird die Knappen zum Saisonende verlassen.  © Armin Weigel/dpa

Das teilte der Zweitligist am Mittwoch in einem offiziellen Statement mit. Auch Co-Trainer Robert Molenaar (56) muss seinen Hut nehmen.

Der neue Sport-Vorstand Frank Baumann (49) und Direktor Profifußball Youri Mulder (56) hätten dem Niederländer die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt.

"Seit dem inoffiziellen Start von Frank Baumann vor zwei Wochen haben wir intensiv darüber gesprochen, welches Profil ein Chef-Trainer auf Schalke mitbringen sollte", erklärte Mulder. "Dabei haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob die aktuelle Konstellation diesen Anforderungen langfristig gerecht wird."

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Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen, da der 56-Jährige in einer schwierigen Situation einen "sehr guten Job" gemacht habe, obwohl die Knappen nach 30 Spieltagen auf einem enttäuschenden 13. Tabellenplatz stehen. Auf genau diesem hatte er die Gelsenkirchener nach einem schwachen Saisonstart im Oktober auch übernommen.

Immerhin konnte er die zwischenzeitlich große Abstiegsangst mittlerweile mit zehn Zählern Abstand zum Relegationsrang bei noch zwölf zu vergebenen Punkten fast beseitigen.

Ein Nachfolger steht derweil noch nicht fest, zuletzt wurde der am Dienstagabend bei Kaiserslautern gefeuerte Markus Anfang (50) mit der Aufgabe in Verbindung gebracht. Baumann arbeitete bereits bei Werder Bremen mit dem gebürtigen Kölner zusammen.

Kees van Wonderen hat sein Aus bei Schalke 04 bereits angekündigt

Youri Mulder (56, l.) und Kees van Wonderen (56) werden kommende Saison nicht mehr gemeinsam daran arbeiten, Schalke wieder auf die Erfolgsspur zu führen.
Youri Mulder (56, l.) und Kees van Wonderen (56) werden kommende Saison nicht mehr gemeinsam daran arbeiten, Schalke wieder auf die Erfolgsspur zu führen.  © Bernd Thissen/dpa

"Der neue Trainer soll eine erkennbare Handschrift mitbringen, die zur Spielphilosophie von Schalke 04 passt. In aller Kürze: Mit Ball wollen wir mutig und zielstrebig nach vorne spielen, gegen den Ball intensiv und emotional arbeiten", beschrieb S04-Vorstand Matthias Tillmann (41) das gesuchte Profil.

Van Wonderen selbst dürfte mit seinem Aus bereits gerechnet haben. Der Übungsleiter verwunderte am Samstag nach dem 2:2-Remis gegen den HSV mit einer brisanten Aussage.

Es seien "alle Signale da, dass ich nach der Saison nicht mehr hier bin. Denn wenn man auf demselben Weg ist, tauscht man sich mehr und besser aus", so der Noch-Trainer.

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Am Sonntag reagierte Königsblau sogar bereits in einer Mitteilung darauf. Man sehe "Zeit und Ort sowie die Art und Weise der Äußerung" kritisch und hätte sich eine "andere Vorgehensweise" gewünscht.

"Mir war wichtig, dass wir in einer komplexen Situation Klarheit schaffen – für alle Beteiligten. Das war mein Ziel, als ich nach dem HSV-Spiel über meine Wahrnehmung der Situation gesprochen habe. Mir ist bewusst, dass Zeit und Ort aus heutiger Sicht nicht optimal waren", wird van Wonderen nun vom Verein zitiert.

"Ein Verein wie Schalke braucht eine klare Linie und muss dieser konsequent folgen. Er muss die Menschen, die diesen Weg anführen, mit aller Kraft unterstützen, damit hier langfristiger Erfolg möglich ist", so der erste Abschiedsgruß des Niederländers.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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