Nach Verletzungsschock um Karius und 1:3-Rückstand: Schalke mit irrem Finish mit dem Schlusspfiff
Fürth - Das war völlig irre! Nach einem Verletzungsschock um Torhüter Loris Karius (31) und einem 1:3-Rückstand hat sich der FC Schalke 04 in einem irren Finish in der 2. Bundesliga auswärts bei Greuther Fürth mit dem Schlusspfiff einen Punkt gesichert. Beim 3:3 (1:2) war das Entsetzen groß, als Karius noch vor der ersten Pause nach einer Berührung durch Felix Klaus verletzt vom Feld musste.

Sein linkes Bein war dick bandagiert, gestützt von Betreuern wurde der Schlussmann vom Rasen geführt. Für ihn kam Justin Heekeren (24) ins Tor. In Abwesenheit von Karius kassierte sein Team erst das 1:3 in der zweiten Hälfte, eher eine verrückte Aufholjagd startete, die am Ende Moussa Sylla mit dem Tor in der 96. Minute krönte.
Dabei hielt der Linienrichter erst die Abseitsfahne hoch, nach VAR-Prüfung zählte der Ausgleich aber doch. Schiedsrichter Tom Bauer sagte diese im Stadion durch und pfiff direkt danach ab.
Der Jubel bei den Gelsenkirchenern kannte keine Grenzen mehr. Wie schwer sich Karius verletzt hat, müssen die Untersuchungen zeigen. Der Torhüter war erst im Januar nach Gelsenkirchen gewechselt, saß zunächst auf der Bank. Am 28. Februar gab er dann beim Heimspiel gegen Preußen Münster aber sein Debüt.
Das Team gewann nicht nur dieses Spiel (1:0), sondern auch die darauffolgende Auswärtspartie bei Hertha BSC (2:1). Nach der Heim-Niederlage gegen Hannover 96 wollte die Mannschaft am Sonntag unbedingt den Bock umstoßen und das gelang am Ende auch.
FC Schalke 04: Loris Karius wird von Felix Klaus getroffen und verletzt sich an der Wade

Zuvor gab es reichlich Diskussionsstoff. Schon in der 9. Minute brachte Kenan Karaman die Knappen mit 1:0 in Führung, doch Fürth schlug gleich doppelt und umstritten zurück.
Nach dem 1:1 durch Roberto Massimo musste minutenlang der VAR-Check durchgeführt werden, ehe feststand, dass der Treffer zählt. Paul Seguin verursachte dann einen umstrittenen Elfmeter, den Karius im Tor erst hielt.
Den zweiten Nachschuss durch Dennis Srbeny parierte er auch, doch der Abpraller landete bei Jomaine Consbuch, der den Ball schließlich über die Linie zur Fürther 2:1-Führung drückte.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte berührte Klaus Karius, der daraufhin raus musste. Kurz nach der Pause traf Schalke, doch der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht.
In der 54. Minute gab es durch das 3:1 durch Srbeny den nächsten Nackenschlag für Schalke. Doch das Team von Trainer Kees van Wonderen steckte nicht auf, kam durch Amin Younes (84.) zunächst zum 2:3-Anschluss, ehe kurz vor Schluss Moussa Sylla für die Schalker Erlösung sorgte.
Erstmeldung um 14.52 Uhr, aktualisiert um 15.46 Uhr.
Statistik zum Spiel Greuther Fürth gegen Schalke 04
2. Bundesliga, 27. Spieltag:
SpVgg Greuther Fürth - FC Schalke 04 3:3 (2:1)
SpVgg Greuther Fürth: Noll - Loosli, Quarshie, Itter - M. Dietz, Consbruch (68. John) - Asta (70. Meyerhöfer), Massimo (86. Gießelmann) - F. Klaus, Hrgota - Srbeny (68. Futkeu)
FC Schalke 04: Karius (45.+4 Heekeren) - Gantenbein, Schallenberg, Sánchez (65. Donkor), Murkin - Bachmann (46. Barkok), Seguin - Aydin, Karaman, Antwi-Adjei (75. Younes) - Ba (65. Sylla)
Schiedsrichter: Tom Bauer (Neuhofen)
Zuschauer: 16.126 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Karaman (9.), 1:1 Massimo (11.), 2:1 Consbruch (26.), 3:1 Srbeny (54.), 3:2 Younes (84.), 3:3 Sylla (90.+5)
Gelbe Karten: Hrgota (5), Noll (3) / Schallenberg (4), Karaman (6), Sylla (2)
Besondere Vorkommnisse: Karius (FC Schalke 04) hält Foulelfmeter von Srbeny (SpVgg Greuther Fürth) (26.)
Titelfoto: IMAGO / Zink