Er täuschte seinen Tod vor und wird per Haftbefehl gesucht: Ex-Schalker beteuert seine Unschuld!

Essen/Gelsenkirchen - In der A-Jugend kickte Hiannick Kamba (37) beim FC Schalke 04 noch an der Seite von späteren Stars wie Manuel Neuer (37) und Benedikt Höwedes (35), doch später geriet sein Leben aus den Fugen. Mittlerweile wird das Ex-Talent per internationalen Haftbefehl gesucht, beteuert allerdings seine Unschuld.

Hiannick Kamba (37) durchlief ab 1999 die Nachwuchsbereiche des FC Schalke 04.
Hiannick Kamba (37) durchlief ab 1999 die Nachwuchsbereiche des FC Schalke 04.  © Fabian Strauch/dpa

"Ich bin unschuldig. Ich bin sehr enttäuscht von Deutschland. Die hatten und haben null Beweise gegen mich, aber wollen mich erst ins Gefängnis schicken und dann abschieben", antwortete der frühere Rechtsverteidiger auf eine Nachfrage der Bild-Zeitung.

Der Sohn kongolesischer Eltern floh bereits als kleiner Junge aus seinem Heimatland nach Essen ins Ruhrgebiet, wo er sich der TGD Essen-West anschloss.

1999 wurde dann die Knappenschmiede auf das talentierte Abwehr-Juwel aufmerksam. In den folgenden Jahren spielte er neben Neuer und Höwedes auch noch mit späteren Größen wie Sebastian Boenisch (36), Alexander Baumjohann (36) oder Niko Bungert (36) zusammen.

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Während er 2005 eine wichtige Partie in Berlin gegen Tennis Borussia bestritt, hätten seine Eltern jedoch eine schicksalshafte Nachricht erhalten. "Ich war mit Schalkes U19 beim Pokalfinale und erhielt einen Anruf. Meine Eltern sollten abgeschoben werden", erinnerte er sich vor Jahren im Interview mit fussball.de.

Tatsächlich wurden seine Eltern kurz darauf ausgeflogen, Kamba durfte dank der Bemühungen von S04 bleiben. Der Durchbruch blieb ihm allerdings verwehrt. Nach zahlreichen Stationen im Amateurbereich beendete er 2015 seine Karriere beim VfB Hüls.

Die Geschichte von Hiannick Kamba machte auch im Netz die Runde

Hiannick Kamba befindet sich derzeit auf der Flucht vor der Justiz

Der Durchbruch in den Profibereich gelang Hiannick Kamba (37) beim FC Schalke 04 nicht.
Der Durchbruch in den Profibereich gelang Hiannick Kamba (37) beim FC Schalke 04 nicht.  © Tim Rehbein/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Danach wurde es aber nicht ruhig um den Fast-Profi, eher im Gegenteil.

Angeblich kam der Ex-Schalker 2016 nämlich während einer Heimatreise in die Demokratische Republik Kongo bei einem Autounfall ums Leben. Nur ein Jahr zuvor hatte er eine Lebensversicherung über 1,2 Millionen Euro abgeschlossen, die seiner Frau anschließend ausgezahlt wurde, wie Sport1 berichtete.

Blöd nur, dass er im März 2018 wieder auf der Bildfläche auftauchte. Beim darauffolgenden Prozess beteuerte er bereits seine Unschuld. Er sei von Teilen seiner Familie gegen seinen Willen festgehalten worden.

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Das Gericht schluckte die Ausrede nicht, Kamba und seine Gattin wurden wegen Versicherungsbetrugs zu einer Freiheitsstrafe von jeweils drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Kurz darauf und noch vor seinem Haftantritt setzte sich der ehemalige Knappe ins Ausland ab, wird seitdem gesucht.

"Dann lieber geh ich freiwillig nach Afrika", schrieb er der Bild weiter. "Für mich hat keiner seinen Job richtig gemacht. Richter, Staatsanwalt, Kripo und Polizei. Als Ausländer hat man bei so was eh keine Vorteile, auch wenn man unschuldig ist."

Die Schuld treffe eigentlich seine Ehefrau, er selbst habe sich in Deutschland immer vorbildlich verhalten. "Aber Deutschland möchte mich als böse darstellen, nur weil ich mal bei Schalke gespielt habe", so Kamba.

Laut dem Bericht prüft die Staatsanwaltschaft derzeit einen Auslieferungsantrag für den 37-Jährigen.

Titelfoto: Fabian Strauch/dpa, Screenshot/Twitter/zoomafrika1

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