Zwei Elfer, Platzverweis, Rückstand aufgeholt: Viel Drama, aber kein Sieger im Thüringen-Derby!

Jena - Das war nichts für schwache Nerven! 7326 Zuschauer im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld, darunter 600 Erfurter, sahen ein anfangs zähes und später packendes 90. Thüringen-Derby, das einen irren Spielverlauf nahm. Letzten Endes trennten sich der FC Carl Zeiss Jena und der FC Rot-Weiss Erfurt mit einem 2:2-Unentschieden.

Jenas Pasqual Verkamp (25, im Vordergrund) war einer der Schlüsselakteure des 90. Thüringen-Derbys.
Jenas Pasqual Verkamp (25, im Vordergrund) war einer der Schlüsselakteure des 90. Thüringen-Derbys.  © IMAGO / Christoph Worsch

Am Ende wurde es doch noch die erwartete Schlacht um die Vorherrschaft im Thüringer Fußball! Nach einem mäßigen ersten Durchgang, in dem beide Mannschaften noch nicht das große Risiko gingen, war die zweite Halbzeit an Dramatik nicht mehr zu überbieten.

Als Pasqual Verkamp (25) in der 66. Minute beim Stand von 1:0 für Jena das Spielfeld nach einem Krampf verließ, sah Carl Zeiss schon wie der sichere Sieger aus.

Und Verkamp wie der heimliche Held des Spiels, nachdem er in der 20. Minute erst noch einen Foulelfmeter verballert hatte. In der 51. Minute machte er es besser und brachte sein Team in Führung.

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Der in der ersten Hälfte auffälligste Spieler der Partie, Maximilian Krauß (25), war es, der das Führungstor einleitete. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau durch Erfurts Aaron Manu (23) hatte Jenas Linksaußen das halbe Feld frei vor sich, marschierte aufs Tor und legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Verkamp rüber. Dieser hatte keine Mühe, den Ball einzuschieben.

Wenige Minuten später musste Verkamp runter, doch Jena machte weiter und erzielte durch Jonathan Muiomo (24) nach tollem Dribbling des überragenden Krauß das 2:0.

Doch ab da gab Carl Zeiss das Spiel aus der Hand und bekam die Quittung dafür, dass sie sämtliche Offensivbemühungen einstellten.

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Artur Mergel (25, l.), der vor seiner Zeit in Erfurt ausgerechnet drei Jahre für Jena gespielt hatte, jubelt nach seinem verwandelten Elfmeter zum 2:2.
Artur Mergel (25, l.), der vor seiner Zeit in Erfurt ausgerechnet drei Jahre für Jena gespielt hatte, jubelt nach seinem verwandelten Elfmeter zum 2:2.  © IMAGO / Christoph Worsch

Denn der Deckel war mit dem 2:0 noch lange nicht drauf. Der eingewechselte Robbie Felßberg (19) setzte den aufgerückten Erfurter Verteidiger Moritz per Flanke von links in Szene, der zum 2:1 einköpfte.

Wenige Minuten später folgte der nächste Nackenschlag für Jena, als Kevin Wolf (27) nach wiederholten Foulspiel Gelb-Rot sah.

Doch es kam noch dicker: Der eingewechselte Ken Gipson (27) spielte in seiner ersten Aktion den Ball im Strafraum mit der Hand (80. Minute), Erfurts Artur Mergel (25) verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:2.

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Zwei Minuten später schlenzte der eingewechselte Neuzugang Caniggia Elva (25) auf Erfurter Seite einen Ball von der Strafraumkante nur knapp neben das Tor. In den Schlussminuten gingen beide Teams voll auf Sieg, doch am Ende war das 2:2 ein leistungsgerechtes Ergebnis.

Jena wird sich aufgrund des Spielverlaufs wie der Verlierer fühlen, bleibt aber die einzige Mannschaft der Regionalliga Nordost, die zu Hause weiterhin ungeschlagen ist.

Für Erfurt tut das Remis insofern weh, da Konkurrent Cottbus am Freitagabend in Chemnitz mit 2:0 gewann, womit RWE die Tabellenführung los ist.

Statistiken zum Spiel der Regionalliga Nordost zwischen Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt

23. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 2:2 (0:0)

Aufstellung Jena: Kunz - Wolf, Strietzel, Halili, Hoppe - Lämmel, Petermann (87. Hehne) - Muiomo (80. Gipson), Verkamp (66. Schau), Krauß - Dedidis

Aufstellung Erfurt: Flückinger - Moritz, Manu, Nkoa, Lopes Cabral - Schwarz (80. Elva), Startsev - Seidemann (80. Tshilumba), Ciccarelli (67. Weinhauer), Tavares (67. Felßberg) - Mergel

Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz)

Zuschauer: 7.326

Tore: 1:0 Verkamp (50.), 2:0 Muiomo (69.), 2:1 Moritz (74.), 2:2 Mergel (Handelfmeter/81.)

Gelbe Karten: Startsev / Krauß

Gelb-rote Karten: Wolf (77./Jena)

Beste Spieler: Krauß / Lopes Cabral, Mergel

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Christoph Worsch

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