Jena - Farbliche Übernahme! Im Achtelfinale des thüringischen Landespokals standen sich am Samstag die beiden Erzrivalen FC Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt gegenüber. Die mitgereisten Fans aus der Landeshauptstadt verpassten dem Spiel - und dem gegnerischen Stadion - dabei ihren ganz eigenen Anstrich.

Etwa eine halbe Stunde vor dem Anpfiff holten die RWE-Anhänger im Gästeblock des Ernst-Abbe-Sportfelds nämlich den Farbeimer raus und strichen die graue Betonwand in ihrem Rücken rot-weiß an.

In Arbeitsoveralls gepackt und mit langen Farbrollern bewaffnet machten sich vier Männer unter dem frenetischen Jubel der Erfurter Auswärtsfans ans Werk, rund 20 Minuten nach Spielbeginn war das Gemälde dann schon fertig.

"FC RWE" strahlte nun mitten im Wohnzimmer des Erzfeindes vom Mauerwerk, vor der künstlerischen Schöpfung peitschten die Gäste ihre Mannschaft fortan noch enthusiastischer an.

FC Rot-Weiss Erfurt Rassismus-Skandal in der Regionalliga: Zuschauer der Polizei übergeben

Sportlich hat die Aktion allerdings wenig gebracht, denn am Ende setzte sich der Regionalliga- und Lokalrivale durch den Treffer von Hamza Muqaj (19) in der 77. Minute mit 1:0 durch und zog ins Viertelfinale ein.

Und die Verantwortlichen der Hausherren ließen sich von dem Farb-Coup offenbar auch nicht aus der Ruhe bringen. Laut der "Bild" will der FCC den Schriftzug nach dem vollständigen Trocknen einfach wieder mit grauer Farbe überstreichen.

Wie genau die benutzten Utensilien ins Stadion gelangen konnten, ist derweil noch unklar.

Nach Polizeiangaben stürmten einige Zuschauer bei der Öffnung der Tore jedoch die Einlasskontrolle, weshalb "teilweise ein unkontrolliertes Betreten des Zuschauerbereichs stattfand" - allerdings im Bereich der Südtribüne.

Zudem wurde die Partie von einem unschönen Zwischenfall überschattet, bei dem ein RWE-Fan vom Zaun gestürzt ist und sich dabei schwer verletzte.