Vernebelte DDR-Party: Auswärts-Macht Magdeburg blamiert sich bei Aufsteiger

Ulm - Herber Rückschlag für den 1. FC Magdeburg! Die Zweitliga-Auswärtsmacht hat sich Samstagnachmittag am SSV Ulm die Zähne ausgebissen und beim Aufsteiger 0:1 (0:1) verloren.

Träumt von einem (Aufstiegs-)platz an der Sonne: FCM-Trainer Christian Titz.
Träumt von einem (Aufstiegs-)platz an der Sonne: FCM-Trainer Christian Titz.  © Harry Langer/dpa

Die Gäste, als bestes Auswärtsteam und zweitbeste Offensive der Liga angereist, hatten bei strahlendem Sonnenschein im Donaustadion große Probleme, vors gegnerische Tor zu kommen und sich überhaupt Chancen herauszuspielen.

Das gefiel Trainer Christian Titz so wenig, dass er nach einer halben Stunde Mittelfeldspieler Abu-Bekir El-Zein rausnahm und durch Connor Krempicki ersetzte. Ein rein taktischer Move.

Zuvor war der Tabellenvorletzte bereits in Führung gegangen. Ulm spielte sich den Ball von rechts nach links um den Magdeburger Strafraum herum, Oliver Batista Meier drang in die Box ein, legte scharf quer vor den Kasten, wo Semir Telalovic den Fuß hin hielt und zum 1:0 traf (17.). Für den Startelf-Rückkehrer war es Saisontor Nummer zehn.

Atik lässt die Fans träumen! Magdeburg schnuppert wieder am Bundesliga-Aufstieg
1. FC Magdeburg Atik lässt die Fans träumen! Magdeburg schnuppert wieder am Bundesliga-Aufstieg

Dabei lieferte die Konkurrenz dem FCM am Freitag eine Steilvorlage. Köln (1:1 in Fürth) und der HSV (2:4 gegen Braunschweig) ließen überraschend Federn. Die Blau-Weißen konnten Platz drei nicht nur sichern, sondern auch den Rückstand auf die Geißböcke auf zwei Punkte verringern.

Semir Telalovic feiert seinen zehnten Saisontreffer.
Semir Telalovic feiert seinen zehnten Saisontreffer.  © Harry Langer/dpa

Wichtiger Sieg für den SSV Ulm, Niederlage mit Folgen für den 1. FC Magdeburg

Feuerwerk und DDR-Fahne im Magdeburg-Block, aber die rund 2200 mitgereisten Fans konnten ihrer Mannschaft nicht wie erhofft helfen.
Feuerwerk und DDR-Fahne im Magdeburg-Block, aber die rund 2200 mitgereisten Fans konnten ihrer Mannschaft nicht wie erhofft helfen.  © Harry Langer/dpa

Die nach dem Braunschweiger Dreier stark unter Druck stehenden Ulmer, die nur eines ihrer vergangenen neun Partien siegreich gestalten konnten, hielten die Führung bis in die Halbzeit.

Deutlich aktiver und zielstrebiger kamen die Magdeburger aus der Kabine, die aber zunächst kein Durchkommen gegen die kompakte Defensive der Spatzen fanden.

Dem FCM konnte das Engagement im Osten Baden-Württembergs keinesfalls abgesprochen worden, aber jegliche Angriffsversuche versandeten. Auch in der Schlussphase, in der das Team von Trainer Robert Lechleiter gewohnt sehr anfällig ist, brachte es Blau-Weiß trotz siebenminütiger Nachspielzeit nicht zustande, wenigstens noch einmal einzunetzen.

Blau, weiß und ganz viel roter Pyro-Nebel: Hier brennt die Zweitliga-Hütte!
1. FC Magdeburg Blau, weiß und ganz viel roter Pyro-Nebel: Hier brennt die Zweitliga-Hütte!

Damit vergrößert sich der Magdeburger Rückstand auf den zweiten Platz auf fünf Punkte. Und auch Platz drei ist weg, weil Elversberg das Verfolgerduell in Hannover gewinnen konnte. Zudem können Kaiserslautern und Paderborn am Wochenende noch vorbeiziehen.

2. Bundesliga: Statistik zu SSV Ulm gegen den 1. FC Magdeburg

29. Spieltag

SSV Ulm - 1. FC Magdeburg 1:0 (1:0)

SSV Ulm: Thiede - Strompf, Reichert, Gaal - Keller, Dressel, Brandt (90. Chessa), Allgeier - Batista Meier (68. Krattenmacher) - Telalovic (79. Hyryläinen), Higl (79. Röser)

1. FC Magdeburg: Reimann - Hugonet, Mathisen, Tob. Müller - Hercher (77. Teixeira), Gnaka, El-Zein (29. Krempicki), Nollenberger (77. Amaechi) - Burcu (83. Baars), Kaars, Atik

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)

Zuschauer: 16.181

Tore: 1:0 Telalovic (17.)

Gelbe Karten: Dressel (1), Brandt (7) / Atik (5), Krempicki (4)

Titelfoto: Bildmontage: Harry Langer/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Magdeburg: