Unterzahl und Slapstick-Gegentor: 1. FCM unterliegt Braunschweig

Braunschweig – Ein enttäuschender Auftritt in Braunschweig. Frühes Gegentor, erzwungener Wechsel, Gelb-Rote Karte – die 1:0 (1:0)-Auswärtsniederlage gegen den BTSV wurde zu einem gebrauchten Tag für den 1. FC Magdeburg. Dabei war die Euphorie nach dem vorangegangenen Heimsieg über Wiesbaden groß gewesen.

Braunschweig ging früh in Führung: Ermin Bicakcic (34, r.) musste nur noch einschieben. Magdeburg hatte zuvor versäumt, den Ball ordentlich zu klären.
Braunschweig ging früh in Führung: Ermin Bicakcic (34, r.) musste nur noch einschieben. Magdeburg hatte zuvor versäumt, den Ball ordentlich zu klären.  © Swen Pförtner/dpa

Trainer Titz stellte gegen den BTSV dieselbe Anfangsformation auf, die bereits am Wochenende zuvor gegen Wiesbaden begonnen hatte.

Schuler und Castaignos, die beim Heimsieg über die Hessen noch fehlten, kehrten gegen Braunschweig zwar in den Kader zurück, nahmen aber vorerst auf der Ersatzbank Platz.

Überraschenderweise fehlte im Kader Arslan, um den sich spätestens seit dem Trainingslager Gerüchte ranken, dass er möglicherweise zu seinem ehemaligen Verein Dynamo Dresden zurückkehren könnte.

Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält
1. FC Magdeburg Chancenwucher beim 1. FC Magdeburg und Ulms Mauer hält

Im Spiel wurde nach einer schwachen Anfangsphase früh deutlich, dass der FCM die Partie in der Löwenstadt nicht ohne Gegentreffer beenden würde. Obwohl Reimann in der Woche betont hatte, wie wichtig es für den Club sei, die Null zu halten, wurde seine angekündigte risikoärmere Spielweise bereits in der 16. Minute zu Nichte gemacht.

Nach einer flachen Hereingabe in den Strafraum schafften es die Magdeburger nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Nach wildem Gestocher war es schließlich Bicakcic, der aus vier Metern nur noch einschieben musste, nachdem Reimann nach notdürftigen Abwehrversuchen überwunden war.

Der nächste Rückschlag für den FCM ließ nicht lange auf sich warten. Bereits in der 35. Minute sah sich Titz gezwungen, Heber vom Platz zu nehmen. Dieser hatte sich zu Beginn der Partie bereits eine gelbe Karte nach einem taktischen Foul eingehandelt und liebäugelte danach zu häufig mit der Gelb-Roten Karte. Hoti übernahm seinen Platz positionsgerecht.

Auch wenn der FCM nach schwachem Start gegen Ende der ersten Hälfte besser ins Spiel gefunden hatte, konnte die Titz-Elf das Tor der Gastgeber nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Daher ging die 1:0-Pausenführung für den BTSV definitiv in Ordnung.

1. FC Magdeburg: Elfadli muss vorzeitig unter die Dusche

Andi Hoti (20, h.) im Duell mit Braunschweigs Johan Gomez (22, v.). In der zweiten Halbzeit war das Spiel höchstens kämpferisch. Schön anzusehen war es selten.
Andi Hoti (20, h.) im Duell mit Braunschweigs Johan Gomez (22, v.). In der zweiten Halbzeit war das Spiel höchstens kämpferisch. Schön anzusehen war es selten.  © Swen Pförtner/dpa

Wenig überraschend unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, nahm Titz gleich zwei Wechsel vor. In der Kabine blieben Condé und Bell Bell, während nun Krempicki und Castaignos auf dem Platz standen.

Der Wiederanpfiff läutete eine äußerst unruhige zweite Hälfte ein. Beide Mannschaften begingen jetzt vermehrt Fouls und verschärften das Spiel, wobei Magdeburg sich die ein oder andere Verwarnung einhandelte. Bockhorn (48.), Krempicki (56.) und Elfadli (57.) holten sich innerhalb kürzester Zeit gelbe Karten beim Schiedsrichter ab.

Im zweiten Abschnitt des Spiels konnte kaum noch von Spielfluss gesprochen werden. Große Torchancen oder Annäherungen waren nicht mehr zu verzeichnen.

1. FC Magdeburg verpflichtet schwedischen Stürmer Ahl Holmström
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg verpflichtet schwedischen Stürmer Ahl Holmström

Das Spiel blieb höchstens hart. Elfadli erwies seiner Mannschaft bereits zum zweiten Mal in dieser Saison, nach dem Auswärtsspiel beim HSV, einen Bärendienst. Der 26-Jährige ging in der 74. Minute trotz bereits erhaltener gelber Karte überhart und mit gestrecktem Bein in den Zweikampf um den Ball, woraufhin er zurecht des Feldes verwiesen wurde.

In Unterzahl ergaben sich für den FCM nicht mehr viele Möglichkeiten. Die Magdeburger gaben sich zwar nicht kampflos geschlagen, aber ihr Aufbäumen half letztlich nichts. Während Braunschweig den vierten Erfolg in Serie feiern durfte, muss sich der FCM wieder nach unten orientieren.

Statistik zum Spiel Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Magdeburg

2. Bundesliga, 19. Spieltag:

Eintracht Braunschweig - 1. FC Magdeburg 1:0 (1:0)

Eintracht Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Ivanov, Bicakcic, Kurucay - Rittmüller (80. Ujah), Krauße (90. Nikolaou), Donkor - F. Kaufmann (80. Wiebe), Helgason (65. Tauer) - Gómez (90. Griesbeck), Philippe

1. FC Magdeburg: Reimann - To. Müller, Elfadli, Heber (35. Hoti) - Bockhorn, Conde (46. Krempicki), Hugonet, Bell Bell (46. Castaignos) - El Hankouri (78. Schuler), Amaechi (61. T. Ito), Atik

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 22.582

Tore: 1:0 Bicakcic (16.)

Gelbe Karten: F. Kaufmann (6) / Heber (4), Bockhorn (5), Krempicki (4)

Gelb-Rote Karten: - / Elfadli (74./wiederholtes Foulspiel)

Beste Spieler: Bicakcic, F. Kaufmann / Hugonet, Atik

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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