FCM-Coach Titz über Retter Castaignos: "Fast ärgerlich, dass ich ihn nicht früher gebracht habe"

Magdeburg – Das erwartete Spektakel blieb definitiv aus, im Gegenteil. Zeitweise war die 1:1-Punkteteilung zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem SC Paderborn 07 am gestrigen Freitagabend wenig fesselnd anzusehen. Die Freude in der Arena war umso größer, als die drohende Niederlage durch den eingewechselten Luc Castaignos (30) und seinen späten Treffer abgewendet wurde. Nach dem Spiel äußerte sich FCM-Trainer Christian Titz (52) mit einem Schmunzeln: "Ich ärgere mich fast, dass ich ihn nicht früher gebracht habe."

Magdeburgs Tor-Erlösung: Luc Castaignos (30, l.) überwindet SCP-Torhüter Jannik Huth (29, h.) und trifft zum 1:1-Endstand in der 85. Spielminute.
Magdeburgs Tor-Erlösung: Luc Castaignos (30, l.) überwindet SCP-Torhüter Jannik Huth (29, h.) und trifft zum 1:1-Endstand in der 85. Spielminute.  © Hendrik Schmidt/dpa

Tatsächlich deutete lange Zeit alles darauf hin, dass es gegen Paderborn die zweite Niederlage in Folge geben könnte.

Besonders in der ersten Halbzeit übernahmen die Ostwestfalen das Geschehen auf dem Spielfeld.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild des Spiels etwas. Magdeburg wurde zeitweise zur dominierenden Mannschaft und belohnte sich schließlich mit einem wohlverdienten Tor.

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Nach dem Spiel äußerte sich Titz und sprach von "zwei verschiedene Halbzeiten". Er betonte, dass Paderborn ein Gegner war, der seinem Team "alles abverlangt" hat.

Resümierend sagte er zum gesamten Spielverlauf: "In der ersten Hälfte haben sich beide Teams egalisiert, im Passspiel haben wir aber einige Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ein anderes Spiel, wir haben enorm viele Zweikämpfe gewonnen. Dann gehört Geduld dazu, wir mussten auf die Lücke warten."

Diese Lücke ergab sich glücklicherweise kurz vor Spielende. Sichtlich zufrieden mit dem Punkt, lobte Titz seine Elf nach Abpfiff: "Es war stark, wie wir nach Rückstand zurückgekommen sind."

Andi Hoti debütiert: "Wichtig ist, weiter an mir zu arbeiten"

Dominik Reimann (26, M.) nimmt Luc Castaignos (30, 3.v.r.) in den Arm. Nach dem Spiel wusste der Torwart genau, bei wem er sich für den Punktgewinn bedanken musste.
Dominik Reimann (26, M.) nimmt Luc Castaignos (30, 3.v.r.) in den Arm. Nach dem Spiel wusste der Torwart genau, bei wem er sich für den Punktgewinn bedanken musste.  © Hendrik Schmidt/dpa

Auf der Gegenseite konnte man ein wenig Missmut vernehmen.

Der Trainer der Gäste, Lukas Kwasniok (42), bilanzierte auf der Pressekonferenz: "Wir haben gegen einen bockstarken Gegner ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Und wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, aber nicht ganz so zufrieden mit dem Punkt."

Eine nachvollziehbare Reaktion so unmittelbar nach dem Abpfiff. Immerhin fehlte den Paderbornern nur wenig zum dritten Saisonsieg. Schlussendlich spiegelte die Punkteteilung den Spielverlauf aber gerecht wider. Das wird auch Kwasniok anerkennen müssen.

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Abseits des ernüchternden Ergebnisses stellte das Spiel einen besonderen Moment für Andi Hoti (20) dar, der sein Debüt in der 2. Bundesliga gab und sofort in der Startelf stand.

Selbstkritisch offenbarte er: "Ich war stolz, dass ich mein Zweitliga-Debüt feiern durfte und dankbar für die Chance. Wichtig ist, weiter an mir zu arbeiten. Die 2. Bundesliga ist eine körperlich harte Liga."

Auch sein Trainer schien zufrieden mit dem Debütanten und seiner Leistung zu sein und lobte die "Ruhe und Konsequenz" des 20-Jährigen. Titz drückte es deutlich aus: "Andi hat das sauber und kompromisslos gemacht."

Auf die Frage nach Hugonet (23), der bereits in der ersten Halbzeit aufgrund einer Verletzung ausgewechselt wurde, ergab sich, dass der Franzose bis auf Weiteres ausfallen wird. Dies ist ein weiterer schwerer Schlag für den FCM, der ohnehin von Verletzungen geplagt ist. Der Neuzugang von Austria Lustenau musste nur am ersten Spieltag eine aus Österreich mitgebrachte Rotsperre absitzen, danach stand er in allen sechs Partien in der Startelf.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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