Schwerstes Spiel der Saison? FCM ohne Angst vor St. Pauli
Magdeburg - Steht der 1. FC Magdeburg vor dem schwersten Spiel der Rückrunde? Tabellarisch betrachtet dürfte es gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FC St. Pauli schwierig werden. Für Christian Titz (52) und den FCM indes kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die zweiten 45 Minuten gegen Kiel haben Mut gemacht.
"Unser Anspruch ist, dass wir ein Heimspiel haben, in dem es um drei Punkte vor unserer Kulisse geht", verkündete Titz vielversprechend auf der Pressekonferenz vor dem wichtigen Ligaspiel.
Dabei spielen dem FCM-Trainer nicht nur die eigenen Fans in die Karten, sondern auch ein nahezu voller Kader, auf den er mit Ausnahme vom gelbgesperrten Jean Hugonet (24) zurückgreifen kann, und vielleicht sogar eine überaus ramponierte Rasenfläche, die eher einem Magdeburger Acker gleicht als einem Feld, auf dem Profifußball stattfindet.
Ob der FCM den Heimvorteil der "schwierigen Platzbedingungen" zu nutzen weiß, bleibt abzuwarten. Gegen Holstein dominierte der Club die zweite Halbzeit beinahe nach Belieben, ließ jedoch den Treffer vermissen, für den Joker Emir Kuhinja (21) dann doch buchstäblich in letzter Sekunde sorgte.
Dass auch der jüngste Neuzugang Bryan Teixeira (23) ein derartiges Debüt gegen die Kiezkicker erleben könnte, schloss Titz derweil aus. Er konnte sich einen Einsatz des 23-Jährigen aufgrund von Transferstress "eher weniger vorstellen".
Christian Titz: "Wir haben uns mittlerweile eine kleine französische Kolonie zugelegt"
Mit Teixeira trägt ein weiterer französischsprachiger Spieler das FCM-Trikot.
Mit Jean Hugonet, Amara Condé (27) und Luc Castaignos (31) findet er Verbündete, die ihm seine Ankunft an der Elbe zumindest verbal erleichtern werden. Trotzdem ein Faktor, der die Kommunikation beim Club infrage stellt.
"Wir haben uns ja mittlerweile eine kleine französische Kolonie zugelegt. Amara ist sogar froh darüber, sein Französisch aufzufrischen. Aber für mich ist es ganz einfach: Wir kommunizieren auf Englisch."
Coach Titz nimmt es also gelassen, wenn für "gewisse Anweisungen ins Englische gewechselt wird".
Gegen St. Pauli wird sich der FCM nicht verstecken. Beide Mannschaften setzen auf Ballbesitz, der in dieser Partie zum entscheidenden Element werden könnte, "um den Gegner zu locken und in die Räume zu kommen, in die wir wollen", wie Titz wohlüberlegt verriet.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa