Rückschlag für 1. FC Magdeburg: "Wir verschenken einfach zu viel"

Magdeburg - Diese Heimpleite ist schmerzvoll: Der 1. FC Magdeburg bestimmt 90 Minuten lang das Spiel - doch das Schlusslicht aus Sandhausen ist cleverer und vor allem effizienter.

Sandhausens Arne Sicker (r., 25) spielt gegen Magdeburgs Jason Ceka (23).
Sandhausens Arne Sicker (r., 25) spielt gegen Magdeburgs Jason Ceka (23).  © Swen Pförtner/dpa

Heftiger Rückschlag für den 1. FC Magdeburg im Kampf um den Klassenerhalt: Das Team von Christian Titz (52) verlor am Samstag überraschend gegen Liga-Schlusslicht SV Sandhausen mit 1:2 (0:1).

Statt in Richtung Tabellen-Mittelfeld zu schauen, geht der Blick für die Elbestädter nun eher wieder abwärts. Dario Dumic (25. Minute/66.) brachte die Gäste vor 23.156 Zuschauern in der MDCC-Arena in Führung und erhöhte dann auf 2:0. Cristiano Piccini (89.) gelang nur noch der Anschlusstreffer für den FCM.

Für den von den Interimstrainern Gerhard Kleppinger und Oscar Corrochano trainierten Tabellenletzten war es nach sieben sieglosen Spielen der erste Erfolg.

Nach heftiger Heimniederlage: 1. FC Magdeburg testet gegen Hannover
1. FC Magdeburg Nach heftiger Heimniederlage: 1. FC Magdeburg testet gegen Hannover

"Wir hatten Chancen für zwei Spiele. Der Gegner macht zwei Tore aus zwei Standards", sagte FCM-Kapitän Amara Condé. Titz bilanzierte die Niederlage stinksauer: "Wir verschenken einfach zu viel", sagte der Cheftrainer auf der Pressekonferenz und ergänzte:

"Und es ist sehr ärgerlich, dass wir zwei Gegentore aus zwei Standardsituationen bekommen." Immerhin habe man genau diese Situationen trainiert.

Zudem haderte er mit den vergebenen Chancen: "Wenn man das Spiel gesehen hat, müsste es klar für uns ausreichen, dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben klar über zehn gute Einschussmöglichkeiten."

FCM wandelte mehrere Torchancen nicht um

Magdeburgs Baris Atic (28) ärgerte sich über eine vergebene Torchance.
Magdeburgs Baris Atic (28) ärgerte sich über eine vergebene Torchance.  © Swen Pförtner/dpa

Die Elbestädter, die ohne den rot gesperrten Innenverteidiger Daniel Heber auskommen mussten, begannen mit Cristiano Piccini neben Jamie Lawrence in der Innenverteidigung.

Sofort nahm der Aufsteiger das Spiel in die Hand, kombinierte wie schon zuletzt gut. Die Sandhausener hingegen, die sich am vergangenen Montag von Trainer Thomas Oral und danach auch vom Sportlichen Leiter Mikayil Kabaca getrennt haben, präsentierten sich zu Beginn schwach.

Wenigstens passte die Effizienz: Dumic (25.) verwertete einen Eckball per Direktabnahme zur Führung.

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Diese kam praktisch aus dem Nichts, denn Magdeburg hatte von Beginn an die Spielkontrolle übernommen. Allerdings scheiterte Baris Atik (13.) zuvor aus aussichtsreicher Position.

Noch vor dem Halbzeitpfiff hätte der FCM ausgleichen können: Atik umkurvte drei Gegenspieler und setzte Herbert Bockhorn in Szene - dessen Flanke schoss Leon Bell Bell (45.+1) knapp am Tor vorbei.

Magdeburg erreichte nur Anschlusstreffer

Sandhausens Philipp Ochs (r., 25) und Sandhausens Janik Bachmann (26) klatschen nach dem Tor zum 0:2 ab.
Sandhausens Philipp Ochs (r., 25) und Sandhausens Janik Bachmann (26) klatschen nach dem Tor zum 0:2 ab.  © Swen Pförtner/dpa

Nach dem Wechsel reagierte Titz in der Offensive, brachte für Bell Bell den dribbelstarken Tatsuya Ito.

Die Magdeburger drückten die Sandhausener weit in die Defensive und kontrollierten weiterhin das Spiel. Doch die Durchschlagskraft war mangelhaft.

Piccini (51.) hatte einmal mehr den Ausgleich auf dem Fuß, sein Abschluss aus elf Metern war jedoch zu harmlos für SV-Keeper Patrick Drewes.

Eigentlich spielte nur der FCM nach vorne, die Gäste konzentrierten sich auf die Defensive. Wie Gäste-Coach Kleppinger für die letzten sieben Spiele angekündigt hatte, müssen auch "dreckige Ergebnisse" her.

Die Rechnung ging auf: Nach einem Freistoß im Mittelfeld flankte Alexander Esswein lang auf den Pfosten, wo Dumic (66.) den Ball zum 2:0 nur reindrücken musste. Dann brachte Titz erstmals daheim Kai Brünker (76.) nach dem Tod dessen Vaters als wuchtigen Stürmer.

Doch mehr als der Anschlusstreffer von Piccini (89.) gelang nicht mehr.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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