Ostduell: FCM erhält bei Union erste Chance nach KSC-Blamage
Magdeburg - Taten sagen mehr als tausend Worte. Nach reichlicher Selbstkritik und der Bitte um Vergebung erhält der 1. FC Magdeburg die erste Chance auf ein klein wenig Wiedergutmachung nach der höchsten Pleite seit 31 Jahren.
In Spiel eins nach der 0:7-Schmach von Karlsruhe trifft die Titz-Elf auf Union Berlin.
Selten dürfte die Reaktion einer Mannschaft so interessant gewesen sein wie die der Magdeburger im Testspiel am morgigen Donnerstag.
Nicht nur, weil der Spielverlauf einige Anhaltspunkte für die nächste Ligapartie nach der Länderspielpause gegen Hannover bieten dürfte, sondern auch, weil Trainer Christian Titz (52) nach der Klatsche gegen den KSC betonte, dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen könne.
Viel Zeit ist nicht verstrichen. Ob der Fußballlehrer und seine Mannschaft die Klatsche also schon verarbeitet haben, ist eher fraglich.
Abstiegsangst dürfte stattdessen aufgekommen sein, besonders da am Ostersonntag mit 96 ein Gegner in Magdeburg aufläuft, der alles andere als leicht zu bespielen ist.
Amara Condé: "Das war mehr als nur eine Arbeitsverweigerung"
Gegen die Berliner, wo seit der Entlassung des vormaligen Erfolgstrainers Urs Fischer (58) wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, muss eine Reaktion folgen.
Kaum auszudenken, welche Auswirkungen eine erneute Bruchlandung auf die Psyche der Blau-Weißen hätte. Dass es sich nur um einen Test handelt, ist diesmal unerheblich.
FCM-Kapitän Amara Condé (27) hatte nach dem Spiel beim KSC die deutlichsten Worte noch auf dem Platz gefunden.
"Ich empfinde nur Scham. Das war eine bodenlose Frechheit von der ersten bis zur letzten Minute. Das war mehr als nur eine Arbeitsverweigerung."
Im Ostduell mit den Eisernen erhalten Trainer, Spielführer und Mannschaft die Gelegenheit, mit den Aufräumarbeiten zu beginnen und das Schamgefühl zu mildern - um den Klassenerhalt nicht weiter zu gefährden.
Titelfoto: Uli Deck/dpa