Magdeburgs Titz nach Tumult im Spielertunnel: "Selten erlebt, dass mich jemand so versucht hat, anzugreifen"

Karlsruhe - Eigentlich wollte der 1. FC Magdeburg den nächsten Auswärtssieg für den Kampf um die Aufstiegsplätze eintüten. Doch das 1:3 beim Karlsruher SC am Samstag schmerzte sehr. Auch wegen des richtig miesen Platzverweises gegen Baris Atik (30), der auch noch zu einem Handgemenge führte.

Nach dem Platzverweis wurde es wild! Spieler, Trainer und Betreuer zofften sich im Tunnel.
Nach dem Platzverweis wurde es wild! Spieler, Trainer und Betreuer zofften sich im Tunnel.  © imago/Jan Huebner

Was war passiert? Der spielstarke Offensivmann hatte sich schon während der Partie ein paar Mal mit gegnerischen Akteuren angelegt.

Nach 71 Zeigerumdrehungen sah er dafür schon den gelben Karton. In der fünften Minute der Nachspielzeit kassierte Atik dann auch noch Gelb-Rot, weil er gegen Sebastian Jung (34) etwas zu intensiv mit dem Ellenbogen voranging.

Der Platzverweis wurde vom KSC dann möglicherweise etwas zu lautstark zelebriert. Die Sache endete schließlich mit Tumulten im Spielertunnel. Inklusive Trainer und Betreuer.

FCM-Trainer unzufrieden: Verein kämpft mit schlechten Trainingsbedingungen
1. FC Magdeburg FCM-Trainer unzufrieden: Verein kämpft mit schlechten Trainingsbedingungen

Die Coaches reagierten schließlich nach Abpfiff auf die wilden Szenen. Christian Eichner (42) analysierte als Erstes, sagte: "Da gab es das ein oder andere in der Hitze des Gefechts, da war vielleicht der ein oder andere zu viel bei uns draußen, der selber mal gespielt hat. Da kochen dann die Emotionen über. So etwas gehört auch mal zu einem Fußballspiel dazu, auch wenn es Gott sei Dank sehr, sehr selten passiert."

Magdeburgs Trainer Christian Titz (53) formulierte die Sache dann schon deutlicher.

Baris Atik wird dem 1. FC Magdeburg fehlen

Kurz vor dem Spielende musste Baris Atik (30) vom Platz.
Kurz vor dem Spielende musste Baris Atik (30) vom Platz.  © Uli Deck/dpa

"Unser Spieler ist mit Gelb-Rot vom Platz gegangen und ist von zwei Trainerkollegen verbal angestürmt worden. Daraufhin sind auch Leute von uns eingeschritten", so der FCM-Coach und fügte hinzu:

"Ich habe es für mich als Trainer selten erlebt, dass mich jemand so unkontrolliert versucht hat, anzugreifen. Ich will Dinge in der Emotion nicht ausschließen. Aber würde so etwas mir passieren, würde ich anschließend zumindest hingehen und sagen: 'Tut mir leid, ich bin zu weit gegangen.'"

Atik wird Blau-Weiß am kommenden Sonntag daheim gegen den SV Darmstadt 98 fehlen.

Titelfoto: Imago / Jan Huebner

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