Von der Polizei aufgehalten: Fans verpassen Vier-Tore Schlagabtausch zwischen Schalke und Magdeburg
Magdeburg - Punkteteilung zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FC Schalke 04. In der Zweitliga-Partie am Sonntagnachmittag war es über 90 Minuten ein offener Schlagabtausch, der beim 2:2 (2:1) auch nicht wirklich einen Sieger verdient hatte. Viele Fans konnten die Partie allerdings erst gar nicht im Stadion bestaunen.
Nach dem Peinlich-Aus im Pokal in Offenbach (1:2) hatte FCM-Coach Christian Titz seinen Abwehrmann Jean Hugonet bereits angezählt.
Trotzdem stand er erneut in der Startelf. Möglicherweise ein Fehler, wie sich schnell zeigte. Denn beim 0:1 in der achten Minute durch Moussa Sylla war der Franzose wieder ganz weit von seinem Gegenspieler entfernt.
Der Schalker Offensivmann bedankte sich, ging am Strafraumrand in die Mitte und setzte seinen Schuss platziert ins lange Eck rechts in den FCM-Kasten.
Jetzt mussten die Hausherren einem Rückstand hinterherlaufen. Aber zugegeben: Hugonet war nicht der einzige Verteidiger, der bei den Gastgebern wacklig wirkte. Zudem fehlte es den Magdeburgern im letzten Drittel an der nötigen Konsequenz. Zu viele Schludrigkeiten beim letzten Pass verhinderten die ein oder andere Chance.
Fast schon bezeichnend, dass es auch einen Schalker Patzer brauchte, um zum Ausgleich zu kommen. Nach einer harmlosen Ecke rutschte Derry Murkin beim Klärungsversuch unglücklich aus. Der FCM schaltete schnell um und Marcus Mathisen am Ende der Kette drückte die Kugel über die Linie (40.).
Jetzt hatte Blau-Weiß Blut geleckt und weil auch Königsblau nicht sattelfest war, fiel vor dem Pausenpfiff noch der nächste Treffer für die Hausherren. Einen Schuss von Martijn Kaars konnte Keeper Justin Heekeren nicht richtig abwehren. Schalkes Mehmet Aydin wollte das Leder noch wegschlagen, beförderte ihn aber ins eigene Netz.
FC Schalke kommt überraschend gegen den 1. FC Magdeburg zurück
Beflügelt von der Führung kam der FCM mit viel Rückenwind aus der Pause und erarbeitete sich zahlreiche Chancen.
Die Gäste wussten irgendwie nicht so richtig, wie sie mit dem Selbstvertrauen der Magdeburger umgehen sollten.
So tickte die Uhr schließlich immer weiter herunter. Mitte der zweiten Hälfte taten die Hausherren nicht weiter mehr als nötig. Schalke hingegen fiel auch kaum etwas ein.
Doch in dem Moment, wo man als Fan nicht mehr mit einem Tor gerechnet hatte, schlug der Ball im Kasten ein - und zwar im Magdeburger Tor.
Dafür reichte eine harmlose Flanke von rechts und Kenan Karamans anschließender Kopfball - da hatten die Gastgeber in der Abwehr gepennt. Magdeburg drehte zwar noch einmal auf, bekam kurz vor Schluss berechtigterweise einen vermeintlichen Elfmeter nicht zugesprochen. Die Partie endete somit 2:2.
Bitter: Um die 400 mitgereiste Fans der Gäste konnten die Partie gar nicht erst mit im Stadion verfolgen. Bei einer Polizeimaßnahme am Bahnhof Herrenkrug wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen.
Statistik zum Spiel 1. FC Magdeburg gegen den FC Schalke 04
1. FC Magdeburg - FC Schalke 04 2:2 (2:1)
1. FC Magdeburg: Reimann - Hugonet, Mathisen (46. Hoti), Heber - Musonda, Krempicki (79. Marusic (90.+8 F. Michel)), Gnaka, El Hankouri - Amaechi (68. Nollenberger), Kaars, El-Zein (46. T. Ito)
FC Schalke 04: Heekeren - Aydin (80. Bulut), Cissé, Sánchez, Murkin - Bachmann, Seguin (72. Antwi-Adjei) - Hamache (63. Younes), Karaman, Mohr (63. Donkor) - Sylla
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau in der Pfalz)
Zuschauer: 27.146 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Sylla (8.), 1:1 Mathisen (40.), 2:1 Aydin (45.+2/Eigentor), 2:2 Karaman (76.)
Gelbe Karten: Mathisen (2), Krempicki (1), Gnaka (2), Marusic (1) / Mohr (1)
Titelfoto: Andreas Gora/dpa